Längst läuft sie wieder, die Saison lästiger Infekte. Erreger für Erkältungen, Grippe und Corona segeln durch die Luft, dringen in Körper ein und bescheren ihren Wirten lästige Krankheitssymptome wie laufende Nasen, Husten und Halsschmerzen. Letztere können besonders die Lebensqualität schmälern, Schlucken wird zur Mutprobe, Genuss findet nicht mehr statt.
Eine ganze Reihe an Mitteln gegen Halsschmerzen sollen Abhilfe leisten. Dobendan, Neo-Angin oder auch Gelorevoice wären nur ein paar Optionen. Sie alle versprechen viel. Stiftung Warentest hat sich 24 Helferlein angeschaut. Das Ergebnis: Wirklich hilfreich waren nur fünf davon.
Bevor es losgeht: die getesteten Präparate, ob Arzneimittel oder Medizinprodukte, sind allesamt rezeptfrei. Sie alle versprechen keine Heilung, sondern lediglich eine Linderung akuter Probleme, also Schluckbeschwerden und Heiserkeit. Für eine virenbedingte Halsentzündung gibt es, so schreibt es auch Stiftung Warentest, keine Heilmittel. Zudem fußt die Auswertung, veröffentlicht in der aktuellen "test"-Ausgabe, der Mittel auf Basis von Studiendaten.
15 der von Stiftung Warentest geprüften Arzneimittel sind nicht dafür geeignet, Halsbeschwerden zu behandeln. Die Mittel versprechen eigentlich eine antiseptische, lokal betäubende Wirkung, doch diese reiche schlicht nicht weit genug. Produkte wie Dolo-Dobendan desinfizieren nur oberflächlich, töten darüber hinaus sogar nützliche Bakterien ab, was sich auf die Mundflora auswirken kann.
Manche Mittel würden zudem Antibiotika enthalten. Jedoch werden Halsentzündungen in der Regel eher durch Viren und nicht durch Bakterien ausgelöst. Einige enthalten auch Benzydamin, ein schmerzstillender, leicht betäubender und entzündungshemmender Stoff. Ob der aber bei Halsentzündungen besser hilft als ein Scheinmedikament, ist laut Stiftung Warentest nicht nachgewiesen. Dass er Allergien auslösen kann, hingegen schon. Also eher wenig geeignet.
Deutlich besser schneiden Medizinprodukte ab. Dabei handelt es sich um rein physikalische Mittel, die den Speichelfluss anregen und im besten Fall ein Film auf die Schleimhäute im Hals legen, was im Kampf gegen Halsbeschwerden helfen soll.
Neun prüfte Stiftung Warentest, fünf sind zumindest mit Einschränkung geeignet, um Halsbeschwerden zu dämpfen. Eine besondere Empfehlung gibt es für Isla Moos, das im Vergleich zu allen anderen Mittelchen nur knapp 20 Cent die Pastille kostet und deren Schleimstoffe bei Halsbeschwerden helfen, wenngleich es nur wenig Studien gibt, die das auch zu 100 Prozent belegen.
Generell sind die mittel teuer, liegen in einer Preisspanne zwischen sechs und 17 Euro. Günstiger ist es, saure Bonbons zu lutschen, da diese den Speichelfluss anregen; Salzwasser gurgeln, um virendurchsetzte Beläge wegzuspülen und Thymian- oder Lindenblütentee trinken, da diese ebenfalls für viel Feuchtigkeit im Mundraum sorgen.