
Der Pilz und Krankheitserreger Candida auris bereitet Forscher:innen weltweit große Sorgen.Bild: dpa / Nicolas Armer
Gesundheit & Psyche
Erreger und Viren, die gegen Medikamente resistent sind – für Ärzt:innen und Betroffene ist das ein echtes Schreckensszenario. Denn um das Problem zu umschiffen, müssen bei der Behandlung die verabreichten Mittel häufig drastisch erhöht oder kombiniert werden, um die Erreger zu bekämpfen. Für die Betroffenen bedeutet das eine hohe gesundheitliche Belastung.
Der erst vor wenigen Jahren entdeckte Pilz und Krankheitserreger Candida auris ist so ein Fall. Er ist zwischen Menschen übertragbar sowie durch Schmierinfektionen über Oberflächen und Gegenstände und gegen diverse Medikamente immun. 2023 ist er bundesweit 77 Mal nachgewiesen worden – das sei sechsmal häufiger gewesen als in den Vorjahren, heißt es in einer Auswertung des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) mit Sitz in Jena.
In Singapur haben Forscher:innen jetzt eine in mehrerer Hinsicht besorgniserregende Entdeckung gemacht.
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Neuer Typ von Candida auris in Singapur entdeckt
In der südostasiatischen Millionen-Metropole haben sie einen neuen Typ, eine sogenannte Klade, des Pilzes Candida auris entdeckt. Dieser stellt die sechste bekannte Variante weltweit dar.
Die Infektion war bereits 2023 bei einem Patienten im Singapore General Hospital (SGH) nachgewiesen worden. In einer Studie im Fachjournal "The Lancet" ist nun kommuniziert worden, dass es sich dabei um einen neuen Typ von Candida auris handelt.

Bisher sind sechs Varianten des gefährlichen Pilzes Candida auris bekannt.Bild: imago stock&people / Science Photo Library
Die fünf bekannten Typen wurden nach den geografischen Zonen, in denen sie gefunden wurden, benannt: Süd-Asien, Ost-Asien, Afrika, Südamerika und Iran.
Die mit der neuen Klade betrauten Forscher:innen haben nach weiteren Recherchen im Archiv und in Datenbanken zwei weitere Fälle im Singapore Hospital sowie einen in Bangladesch gefunden, die genetisch mit dem ersten Fund übereinstimmten.
Candida auris: So gefährlich ist die neue Variante
Ob und inwiefern der neue Typ gefährlicher ist als die anderen, können die Forscher:innen noch nicht sagen. In der Studie heißt es jedoch immerhin, dass der Pilz gegenüber allen getesteten Antimykotika – Medikamente zur Bekämpfung von Pilzbefall – empfindlich reagierte.
Die Klinik in Singapur hat inzwischen ein aktives Überwachungsprogramm eingeführt, das Patient:innen innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme auf den Pilz testet. So soll die Ausbreitung eingedämmt werden.
Die Studienmacher:innen betonen, dass gerade an einem Ort wie Singapur, einem Knotenpunkt vieler internationaler Reisender, die Überwachung neu auftretender Gefahren in der öffentlichen Gesundheit besonders wichtig sei.
Obwohl der Pilz auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist, ist hierzulande noch kein Todesfall bekannt, der direkt auf eine Infektion mit dem Hefepilz zurückzuführen ist. Dennoch ist der Pilz gefährlich, gerade für vorerkrankte oder immungeschwächte Menschen.
Befindet sich der Pilz einmal in der Blutbahn, kann er eine Blutvergiftung, eine sogenannte Sepsis, auslösen, die zu einer dauerhaften Beschädigung der Organe führen kann. Zudem sind insbesondere Infektionen von Prothesen und Fremdmaterialien im Körper durch Candida auris bedrohlich und schwer zu behandeln, etwa Infektionen von Gelenkprothesen.
(mit Material der dpa)
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