Leben
Gesundheit & Psyche

Alkohol: Von Sex bis Sport – was das Rauschmittel mit uns anstellt

Prost! Aber wie immer gilt: Genuss ist nicht mit Exzess gleichzusetzen.
Prost! Aber wie immer gilt: Genuss ist nicht mit Exzess gleichzusetzen.Bild: dpa
Gesundheit & Psyche

Von Sex bis Sport: Was macht Alkohol mit uns?

03.01.2020, 09:21
Mehr «Leben»

Schon zu Weihnachten wurde sicher das eine oder andere Gläschen Alkohol getrunken. Und auch an Silvester sind wahrscheinlich bei vielen noch mal deutlich mehr geistreiche Getränke die Kehle hinuntergeronnen.

Doch was macht Alkohol eigentlich mit uns? Wie reagieren wir auf zu viel davon – und wann sollten wir besser aufhören, zu trinken? Auf "Kenn dein Limit", dem Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, finden sich dazu viele interessante Fakten – wir haben die wichtigsten für euch zusammengestellt.

Macht Alkohol aggressiv?

Alkohol erhöht das Risiko, selbst Gewalt auszuüben – und auch die Gefahr, selbst Opfer von Gewalt zu werden. Alkohol ist in vielen Fällen die Ursache für Aggression und Gewaltvorfälle.

Die Kriminalstatistik zeigt außerdem, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und Straftaten gibt: 13 Prozent aller Tatverdächtigen standen demnach unter Alkoholeinfluss. Bei Sachbeschädigung (27 Prozent) oder gefährlicher und schwerer Körperverletzung (34 Prozent) spielt Alkohol sogar eine noch größere Rolle.

Aber: Alkohol ist nie die einzige Ursache für Aggressionen. Er erhöht aber bei einigen Menschen die Bereitschaft für aggressives Verhalten. Unter anderem aufgrund folgender Effekte:

  • Alkohol steigert die Risikobereitschaft.
  • Alkohol führt zu Selbstüberschätzung.
  • Alkohol verändert die Wahrnehmung.
  • Alkohol verschlechtert das Urteilsvermögen.

Macht Alkohol sexy?

Schwer zu sagen. Zum einen hat Alkohol eine enthemmende Wirkung. Auf der anderen Seite aber betäubt er und macht für äußere Reize weniger empfindlich. Außerdem macht er müde – und senkt bei Männern die sexuelle Ausdauer oft erheblich.

Macht Alkohol fit?

Nein. Das hat gleich mehrere Gründe:

  • Alkohol vor dem Sport oder am Abend davor macht träge und langsam.
  • Alkohol senkt die Ausschüttung von Wachstumshormonen im Körper und schwächt damit das Muskelwachstum.
  • Alkoholische Getränke sind oft absolute Dickmacher. Ein Gramm reiner Alkohol hat sieben Kalorien – zum Vergleich: ein Gramm Fett hat neun, ein Gramm Zucker vier Kalorien.

Macht Alkohol erfolgreich?

Könnte man meinen, schließlich entspannt Alkohol. Gerade Menschen, die unter Druck stehen, greifen gerne zum Glas. Und die dämpfende Wirkung sorgt doch für Gelassenheit und Zufriedenheit. Oder?

Vorsicht. Erstens entspannt dich Alkohol höchstens kurzfristig – am nächsten Tag heißt es "Guten Morgen, liebe Sorgen". Und zweitens: Alkohol wirkt sich auch auf dein Gehirn aus und schränkt deine Lernfähigkeit ein – keine gute Voraussetzung für Erfolg.

Macht Alkohol fahruntüchtig?

Ein Schluck nicht. Zwei auch nicht. Aber dann wird es schon kritisch.

  • Ab 0,3 Promille: Sehleistung, Konzentration und Reaktion lassen nach.
  • Ab 0,5 Promille: Hörleistung nimmt ab, Geschwindigkeiten werden falsch eingeschätzt.
  • Ab 0,8 Promille: Tunnelblick, Reaktionszeit doppelt so lange wie nüchtern.
  • 1,0 bis 2,0 Promille: Orientierungslosigkeit, Gleichgewichtsprobleme und Verwirrtheit.
  • 2,0 bis 3,0 Promille: Betäubungszustand
  • Ab 3,0 Promille: Kontrollverlust, Atemstillstand, Koma, sogar Tod.

Dabei gilt: Schon ein 0,25-Liter-Glas Bier kann zu 0,3 Promille führen – das kommt auf Faktoren wie Körpergröße und Gewicht an. Auch das Geschlecht spielt eine gewisse Rolle: Männer vertragen im Schnitt etwas mehr als Frauen.

In diesem Sinne: Wer Sport machen will, erfolgreich sein möchte, Sex zu haben gedenkt oder noch Auto fahren muss, sollte von Alkohol möglichst die Finger lassen. Wobei die Menge immer auch eine Rolle spielt.

Noch mehr Fakten und Wissenswertes zu Alkohol findet ihr auf "Kenn dein Limit".

(om)

Wirbel um Meldegesetz in Spanien – Ministerium gibt Entwarnung

Ein geplantes Meldegesetz hat in Spanien und der dortigen Tourismusbranche für viel Wirbel gesorgt. Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska hat das neue Gesetz auf den Weg gebracht, das am 2. Dezember in Kraft treten soll und mit dem große Auswirkungen auf Tourist:innen und touristische Ziele befürchtet wurden. Der Grund: Das Gesetz beinhaltet die Erfassung sämtlicher persönlicher Daten.

Zur Story