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Tiktok: "Skinny Tok" verbreitet fragwürdige Abnehm-Tipps

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Erst wurde die Mode aus den 00er Jahren wieder trendy und jetzt auch noch die Körper.
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Tiktok-Trend "Skinny Girl Mindset" gibt fragwürdige Abnehm-Tipps

Auf "Skinny Tok" findet man etliche Tipps, um dünn zu werden. Dabei geht es jedoch nicht ums Kalorienzählen, sondern um eine ganz bestimmte Lebenseinstellung.
21.03.2025, 07:1521.03.2025, 07:15
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Der Schlankheitswahn hatte in den 1990er und frühen 2000er Jahren seinen Peak. Der "Heroin chic"-Look lag voll im Trend: Augenringe, blasse Haut und ein ausgemergelter Körper waren die angesagtesten Accessoires, die man haben konnte.

Kate Moss befeuerte als Repräsentantin des abgemagerten Looks diese gefährliche Mode durch Mantras wie: "Nichts schmeckt so gut, wie sich dünn sein anfühlt". Das hatte großen Einfluss auf ganze Generationen von jungen Mädchen und Frauen.

Jahrelang haben danach Menschen gegen das extrem schlanke Schönheitsideal angekämpft. Bodypositivity und Bodyneutrality setzten ein Gegengewicht. Doch nun droht der Skinny-Wahn zurückzukehren.

"Skinny Girls" bringen alte Ideale im neuen Tiktok-Glanz wieder

Auf Tiktok beziehungsweise "Skinny Tok" sieht man immer häufiger Clips von meist jungen Frauen, die erzählen, wie sie es schaffen, "so dünn" zu sein. Dazu teilen sie ihre liebsten Tipps und Routinen. Das Körperideal der 90er ist zumindest hier also zurück, jedoch mit einem anderen Ansatz. Es geht in den Videos nicht darum, konkrete Lebensmittel zu verbieten, sondern eine bestimmte Einstellung zu vermitteln: das "Skinny Girl Mindset".

Demnach brauche man nicht einen konkreten Essensplan, der stark reglementiert ist, sondern nur die richtige Lebenseinstellung. Dünnsein wird zu einer Frage des Wollens.

Die richtige Einstellung als Schlüssel zum Dünnsein

Sport kann man zusätzlich treiben, steht bei den "Skinny Girls" aber nicht im Fokus. Stattdessen raten sie, dass man so lebt und denkt, als wäre man bereits superschlank. Dann eigne man sich laut den Tiktoks automatisch Gewohnheiten an, die zu einem Gewichtsverlust führen.

Diese Gewohnheiten gleichen wiederum den bereits verbreiteten Abnehmtipps. Eine Empfehlung etwa: kleinere Portionen essen. Am besten höre man auf, bevor man eigentlich satt ist. Vor allem emotionales Essen, ob aus Frust oder Freude, sollte man komplett meiden.

Mit dem "Skinny Girl Mindset" werde man mehr zu Fuß laufen und die Treppe statt der Rolltreppe nehmen. In den Tiktoks geht es auch darum, sich gegenseitig zu motivieren, mit Sprüchen wie: "Warum belohnst du dich mit einem Snack? Du bist kein Hund."

Kritische Stimmen warnen vor dem neuen Trend. Sie befürchten eine neue Generation essgestörter Menschen. Andere finden den Content, der von unzähligen jungen Frauen verfolgt wird, unproblematisch. Sie sehen in den Tiktoks gar gesundheitsfördernde Tipps, weil sie darauf abzielen, bewusster zu essen.

Die Beliebtheit von "Skinny Tok" ist ein weiteres Symptom dafür, dass die Bodypositivity-Bewegung nie einen grundlegenden Wandel der Schönheitsideale erreicht hat. Dünnsein, auch in ungesunden Ausprägungen, ist unter jungen Menschen nach wie vor erstrebenswert.

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