Ab Dienstag dieser Woche ist die Corona-Warn-App zum Download verfügbar und viele Deutsche sind noch skeptisch: Nützt die App überhaupt noch etwas? Oder steckt dahinter nur Datenklau?
Christian Drosten äußert sich dazu in der aktuellen Folge seines NDR-Podcasts "Coronavirus-Update" und erklärt, warum er die App für wichtig hält und sie selbst ebenfalls installieren möchte.
Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen so niedrig sind, halten viele eine Installation für überflüssig. Doch der Virologe entgegnet entschieden: "Wir müssen GERADE bei den derzeit niedrigen Inzidenzen besonders gutes Kontakt-Tracing machen."
Nur, weil wir vergleichsweise wenige Corona-Fälle gehabt hätten, sei ein so gelockertes Leben überhaupt wieder möglich, sagt er weiter. Mithilfe einer App könnte im Falle eines Ausbruchs schnell gehandelt und damit der Ist-Zustand gehalten werden. Drosten sagt dazu: "So hält man die R-Ziffer im niedrigen Bereich."
Zwar hatten Forscher aus Oxford geschätzt, dass mindestens 60 Prozent der Bevölkerung die App downloaden müssten, um einen Effekt zu erzielen. Doch Drosten glaubt das nicht: "Wenn da erst die Telefonketten losgehen, dann verliert man die wichtigste Zeit und da kann natürlich – auch wenn nur wenige Personen diese Kontakt-App laden – dennoch an vielen Stellen ein entscheidender Unterschied erzielt werden."
Superspreader-Events könnten so schnell erkannt und zurückverfolgt werden und der Sommer könnte ohne weiteren Lockdown auskommen.
Übrigens: Drosten hat die App noch nicht installiert, obwohl er es noch vorhat:
(jd)