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Mexiko: Schulen verbieten jetzt Süßigkeiten

A woman buys a popular snack known as "Dorilocos", translated from Spanish to crazy Doritos, for her children, at Chapultepec park in Mexico City, Saturday, March 29, 2025. (AP Photo/Fernand ...
Ein kleiner Snack in der Pause: Das ist in Mexikos Schulen jetzt Vergangenheit.Bild: AP / Fernando Llano
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Gegen Fettleibigkeit von Kindern: Mexiko streicht Süßkram von Speiseplan an Schulen

Mexiko kämpft gegen eine der schlimmsten Adipositas-Epidemien der Welt. Das mexikanische Bildungsministerium will jetzt mit mehreren Maßnahmen für eine gesündere Ernährung bei der jüngeren Generation sorgen.
30.03.2025, 19:5330.03.2025, 19:53
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Ein von der Regierung gefördertes Verbot von Junkfood in mexikanischen Schulen ist am Samstag in Kraft getreten. Damit versucht das Land, eine der schlimmsten Adipositas- und Diabetes-Epidemien der Welt zu bekämpfen.

Die Gesundheitsrichtlinien, die erstmals im vergangenen Herbst veröffentlicht wurden, richten sich direkt gegen salzige und süße verarbeitete Produkte, die für Generationen von mexikanischen Schulkindern zum Grundnahrungsmittel geworden sind, wie zuckerhaltige Fruchtgetränke, abgepackte Chips, künstliche Schweineschwarten und in Soja eingelegte Erdnüsse mit Chiligeschmack.

Globale Adipositas-Epidemie ist Herausforderung für Länder

Bei der Bekanntgabe des Verbots postete das mexikanische Bildungsministerium laut "CNN" auf X: "Leb wohl, Junk Food!" Weiterhin forderte das Ministerium Eltern auf, den Kreuzzug der Regierung zu unterstützen, indem sie gesunde Mahlzeiten für ihre Kinder kochen.

Mexikos ehrgeiziger Versuch, die Esskultur umzugestalten und die nächste Generation von Verbraucher:innen umzuprogrammieren, wird weltweit aufmerksam beobachtet, da die Regierungen darum kämpfen, das Blatt gegen die globale Adipositas-Epidemie zu wenden.

In den Vereinigten Staaten beispielsweise hat der Gesundheitsminister der Trump-Regierung, Robert F. Kennedy Jr., geschworen, das Lebensmittelsystem des Landes umzukrempeln und "Amerika wieder gesundzumachen". Er hat vor allem extrem verarbeitete Lebensmittel im Visier, um die zunehmende Fettleibigkeit und Krankheiten einzudämmen.

Unicef: Fettleibigkeitsepidemie bei Kindern in Mexiko ist ein Notfall

Das Verbot von Junkfood gilt ab Montagmorgen, dem Beginn der Schulwoche, und verpflichtet die Schulen, nahrhaftere Alternativen zu Junkfood wie Bohnentacos zu servieren und reines Trinkwasser anzubieten. "Es ist viel besser, einen Bohnen-Taco zu essen als eine Tüte Kartoffelchips", sagte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum, die sich für diese Maßnahme eingesetzt hat.

Laut Unicef, das die Fettleibigkeitsepidemie bei Kindern in Mexiko als Notfall einstuft, konsumieren die mexikanischen Kinder mehr Junkfood als irgendwo sonst in Lateinamerika. Zuckerhaltige Getränke und stark verarbeitete Lebensmittel machen 40 Prozent der gesamten Kalorien aus, die Kinder pro Tag zu sich nehmen, berichtet die Organisation.

Ein Drittel der mexikanischen Kinder gilt bereits als übergewichtig oder fettleibig, so die Statistiken der Regierung.

Junk-Food-Verbot: Mexiko hat Hürden zu überwinden

Schulleitungen, die gegen die Anordnung verstoßen, müssen mit empfindlichen Geldstrafen zwischen 545 Dollar und 5450 Dollar rechnen.

Die Durchsetzung der Verordnung ist jedoch eine Herausforderung in einem Land, in dem frühere Verbote von Junkfood nur schwer Fuß fassen konnten. Außerdem wird die Überwachung in den 255.000 mexikanischen Schulen, von denen viele weder über Wasserbrunnen noch über zuverlässiges Internet und Strom verfügen, lax gehandhabt.

Es war auch nicht sofort klar, wie die Regierung den Verkauf von Junk Food auf den Bürgersteigen außerhalb der Schulgelände verbieten würde. Dort verkaufen Straßenverkäufer:innen typischerweise Süßigkeiten, Chips, Nachos und Eiscreme an Kinder in den Pausen und nach dem Ende des Schultages.

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