
Japan möchte mehr Frauen in Cockpits von Linienflugzeugen haben.Bild: E+ / Portra
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Japan lockert die Zulassungsbedingungen, um die Quote an Pilotinnen zu steigern. Dafür gibt es mehrere Neuerungen – und eine angestaubte Regel wird komplett abgeschafft.
29.03.2025, 14:5329.03.2025, 14:53
Für bestimmte Job muss man bestimmte Anforderungen erfüllen. Manchmal muss man einen Eignungstest bestehen – manchmal darf man aber auch einfach nicht zu klein sein.
In Japan musste man bisher mindestens 158 Zentimeter Körperlänge auf dem Zollstock vorweisen können, um Pilot:in zu werden. Das führt jedoch dazu, dass kaum Frauen den Beruf ausüben.
Damit die Frauenquote sich steigern kann, soll die alte Regelung mit der Mindestgröße nun abgeschafft werden. Voraussetzung bleibt aber, dass man das Cockpit sicher bedienen kann, also alle wichtigen Bedienfelder und Steuerungselemente erreicht.
Ministerium will Frauenanteil von Piloten stark erhöhen
Die neue Regelung ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, das von einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe zur Förderung von Pilotinnen und Mechanikerinnen entwickelt wurde. Diese Gruppe, die sich aus Expert:innen und Branchenvertreter:innen zusammensetzt, wurde im Oktober 2024 ins Leben gerufen. Ein zentrales Ziel: Die Zahl der weiblichen Piloten in Japan zu erhöhen.
Aktuell ist der Anteil an weiblichen Linienpiloten in Japan erschreckend niedrig: Von mehr als 7200 aktiven Flugkapitän:innen in großen Fluggesellschaften sind lediglich 142 Frauen – das entspricht gerade einmal 1,9 Prozent, heißt es bei "Sumikai", einem Magazin rund um Japan. Zum Vergleich: In der Asien-Pazifik-Region liegt der Anteil bei 6,1 Prozent und weltweit bei 4,7 Prozent.
Das japanische Ministerium hat sich daher vorgenommen, den Anteil an Pilotinnen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf zehn Prozent zu erhöhen.
Hohe Hürden bei der Pilotenausbildung in Japan
Ein großes Hindernis stellt das Civil Aviation College dar, das rund 40 Prozent der Pilot:innen in Japan ausbildet. Von den 108 Studierenden, die im vergangenen Jahr aufgenommen wurden, waren nur sechs Frauen. Doch nicht nur die Körpergrößenanforderung sorgt für Probleme: Auch die hohen Anforderungen im Bereich der Naturwissenschaften werden von vielen als Barriere gesehen.
Bewerber:innen müssen unter anderem komplexe Mathematik- und Physiktests auf Oberstufenniveau bestehen – Anforderungen, die an privaten Flugschulen oder bei Fluggesellschaften meist nicht so strikt sind.
Mehr Chancen für Frauen in der Luftfahrt
Um die Hürden zu senken, wird nicht nur die Mindestgröße abgeschafft. Ab dem Geschäftsjahr 2026 soll es zudem eine spezielle Zulassungsquote für Frauen geben, die Pilotinnen werden möchten.
Ein neuer Aufnahmetest, bei dem persönliche Gespräche eine größere Rolle spielen, soll helfen, talentierte Frauen zu finden. Dieses Modell ist inspiriert von ähnlichen Programmen an technischen und naturwissenschaftlichen Universitäten.
Auch angehende Luftfahrtmechanikerinnen sollen von den Änderungen profitieren. Für sie wird die Frist zur Ablegung der praktischen Prüfung für die nationale Zertifizierung von derzeit zwei auf fünf Jahre verlängert.
Besonders Frauen, die ihre Ausbildung aufgrund von Schwangerschaft oder familiären Verpflichtungen unterbrechen, sollen so eine bessere Chance auf den Abschluss ihrer Ausbildung erhalten.
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