
Eine neue Verhütungsmethode wird gerade erforscht.Bild: Getty Images / Rasi Bhadramani
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Da viele Verhütungsmethoden Nebenwirkungen mit sich bringen, unter denen vor allem Frauen leiden, wurde die Pille für den Mann schon oft diskutiert und erforscht. Jetzt zeigt die Entwicklung neue Fortschritte.
11.04.2025, 17:1311.04.2025, 17:13
Gewichtszunahme, Hautprobleme, schwindende Libido: Während Frauen in den letzten Jahren aus einer Vielzahl an Verhütungsmethoden mit einer noch größeren Vielzahl an Nebenwirkungen wählen konnten, waren Männer in diesem Punkt recht eingeschränkt. Um Schwangerschaften zu verhindern, konnten sie nur zwischen Kondomen, Enthaltsamkeit und der Sterilisation wählen oder zumindest auf bestimmte Formen von Sex verzichten.
Das könnte sich zukünftig ändern: Aktuell wird an einer hormonfreien Antibabypille für den Mann geforscht.
Keine Nebenwirkungen durch die Pille für den Mann
Das Medikament YCT-529 wurde bereits an Nagetieren und Affen getestet und konnte vielversprechende Ergebnisse liefern: Nach einem Monat der Einnahme ging die Quote an trächtigen Artgenossinnen um nahezu 100 Prozent zurück. Die Männchen konnten kurz nach Einnahmestopp ihre Zeugungsfähigkeit zurückerlangen.
YCT-529 sticht deshalb so positiv heraus, weil die Hormone, die für die Spermienproduktion relevant sind, kaum beeinflusst werden. Durch eine Veränderung dieser Hormone könnten ungewünschte Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen Gewichtszunahme, Depression und erhöhte Cholesterinwerte – nur ein kleiner Auszug von Nebenwirkungen, die in jedem Beipackzettel der Antibabypille für Frauen zu finden sind.
YCT-529 blockiert wichtiges Protein
YCT-529 blockiert das Protein Retinsäure-Rezeptor (RAR) alpha. Dieser Rezeptor beeinflusst unter anderem Zellwachstum, Spermienbildung und die Entwicklung des Embryos.
Da YCT-529 nur diesen einen Rezeptor blockiert, fallen die Nebenwirkungen sehr gering aus.
Männer erklären sich bereit, Verhütung zu übernehmen
Aktuell liegt die Verhütung größtenteils in der Hand der Frauen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde vor allem an Verhütungsmethoden geforscht, die die Empfängnis im weiblichen Körper stoppen konnten. Dadurch konnte sich das gesellschaftliche Bild entwickeln, dass es die Aufgabe der Frau sei, eine Schwangerschaft zu verhindern.
Dieses Bild ist allerdings nicht so festgefahren, wie man zunächst denken könnte. In einer Yougov-Umfrage im Auftrag der dpa gaben 70 Prozent der befragten Männer an, dass sie die Pille für den Mann grundsätzlich befürworten. Auf die Frage, ob sie die Pille auch selbst einnehmen würden, antworteten noch 37 Prozent der befragten Männer mit Ja, immerhin 27 Prozent gaben "vielleicht" an.
Die Motivation, Verhütung selbst in die Hand zu nehmen, ist bei Männern also grundsätzlich vorhanden – jetzt muss die Pille nur noch fertig werden.
YCT-529 befindet sich aktuell in der Phase-2-Studie. Dort sollen Sicherheit und Wirksamkeit erforscht werden. Die Studie läuft seit September 2024 in Neuseeland.
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