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Japan: Stadtverwaltung in Tokio will 4-Tage-Woche ab April einführen

Tourists and business people crossing the street at Harajuku Japan Copyright: xLucasxVallecillosx/xVWPicsx LVM.Hi.Jp.Mu_DSF5868
In der japanischen Hauptstadt Tokio ist viel los.null / IMAGO/Lucas Vallecillos
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Japan: Stadtverwaltung Tokio führt noch dieses Jahr die 4-Tage-Woche ein

19.01.2025, 12:29
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In Japan werden seit Jahrzehnten immer weniger Kinder geboren. Mittlerweile liegt die Geburtenrate nur noch bei 1,2 Kindern pro Frau. Und das bringt einige Probleme mit sich, die auch in Deutschland bekannt sind. Stichwort: Rente. Stichwort: Pflegebedarf. Stichwort: Fachkräftemangel.

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Einen Grund für diese Entwicklung sehen manche in der japanischen Arbeitskultur. Lange Arbeitszeiten gehören für viele Japaner:innen nämlich zum Berufsalltag. Gleichzeitig nehmen viele Angestellte gemäß einer Umfrage zufolge durchschnittlich nur 8,8 Tage Urlaub im Jahr in Anspruch. Mit "karoshi" gibt es im Japanischen sogar ein Wort für den Tod durch Überarbeitung.

Tokio: Vier-Tage-Woche soll noch dieses Jahr kommen

Um diesem Trend etwas entgegenzusetzen, hat sich die Stadtverwaltung Tokio nun zu einem radikalen Schritt entschieden: Ab April 2025 sollen ihre mehr als 160.000 Mitarbeiter:innen die Möglichkeit bekommen, nur vier Tage pro Woche zu arbeiten. Darüber berichtet unter anderem die österreichische Zeitung "Der Standard".

Demnach dürfen sich die Mitarbeitenden einen Tag pro Woche freinehmen, um mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können oder überhaupt erst eine zu gründen. Eine Bedingung sei allerdings, dass die monatliche Arbeitszeit von 155 Stunden dabei nicht unterschritten wird.

Eltern kleiner Kinder können dem Bericht zufolge ab April außerdem auf einen Teil ihres Gehalts verzichten und dafür jeden Tag ein bis zwei Stunden früher aus dem Büro gehen.

Einführung der 4-Tage-Woche nicht nur wegen niedriger Geburtenrate

"Wir werden weiterhin die Arbeitsmodelle flexibel überprüfen, um sicherzustellen, dass Frauen ihre Karrieren nicht aufgrund von Lebensereignissen wie Geburt oder Kindererziehung opfern müssen", sagte die Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, in einer Rede bereits Anfang Dezember.

Es geht also nicht allein darum, den Mitarbeitenden mehr Zeit für die Familiengründung einzuräumen, sondern auch Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zu erreichen. Und mit diesem Vorhaben ist die japanische Hauptstadt nicht allein.

Auch andere lokale Regierungen haben laut einem Bericht der "Japan Times" bereits solche Maßnahmen beschlossen oder sind dabei, diese umzusetzen. Dadurch wollen sie angesichts des Fachkräftemangels auch attraktiver für potenzielle Bewerber:innen werden.

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