
Selena Gomez hat im kontroversen, Oscar-nominierten Film "Emilia Perez" mitgespielt.Bild: IMAGO images / ABACAPRESS
Good News
Lupus gilt als unheilbar – Betroffene leben oft mit starken Schmerzen und Einschränkungen. Jetzt macht eine neue Immuntherapie erstmals Hoffnung auf echte Heilung.
19.06.2025, 14:3319.06.2025, 14:33
Selena Gomez ist vieles: weltbekannter Popstar, Golden-Globe-nominierte Schauspielerin und Gründerin des milliardenschweren Kosmetikunternehmens Rare Beauty.
Und all das trotz ihrer schweren Krankheit. Denn die Autoimmunerkrankung Lupus begleitet den "Only Murders in the Building"-Star seit mehr als einem Jahrzehnt.
Ihr öffentlicher Umgang mit der Krankheit – von Chemotherapie über Nierentransplantation bis hin zu psychischen Zusammenbrüchen – hat das Bewusstsein für Lupus weltweit verändert. Doch trotz aller Fortschritte in der Medizin galt bisher: Lupus ist nicht heilbar, nur kontrollierbar. Bis jetzt.
Selena Gomez leidet an der unheilbaren Erkrankung Lupus
In der Doku "My Mind & Me" gibt es eine besonders herzzerreißende Szene: Selena Gomez liegt weinend im Bett: ein Lupus-Schub. "Es tut einfach weh", bringt sie heraus. Jeder Muskel, jedes Gelenk, jede Bewegung: Schmerz.
Schon 2013 wurde bei Selena Gomez Lupus diagnostiziert, wie sie zwei Jahre später öffentlich machte. Auf ihrer Welttournee musste sie zahlreiche Shows absagen, um sich einer Chemotherapie zu unterziehen.
2017 spendete ihre Freundin Francia Raísa ihr eine Niere, in der Hoffnung, so Selena Gomez' Leben zu erleichtern. Auf Instagram teilte Gomez damals Fotos der OP und betonte ihre Dankbarkeit.
Doch auch nach der Nierentransplantation bleibt Selena Gomez' Alltag von ihrer schweren Erkrankung geprägt. In ihrer Dokumentation spricht sie offen über die ständige gesundheitliche Belastung: "Wenn mein Blutdruck bei 150 ist, kann ich einen Schlaganfall bekommen". Neben regelmäßigen Kontrollen gehören starke Medikamente wie das Krebspräparat Rituximab längst zu ihrem Alltag.
Auch der Wunsch nach eigenen Kindern bleibt davon nicht unberührt. "Ich habe viele gesundheitliche Probleme, die mein Leben und das des Babys gefährden würden", sagt sie im Gespräch mit "Vanity Fair". "Das war etwas, um das ich erst einmal trauern musste."
Autoimmunerkrankung Lupus: Symptome und Behandlungen
Bei Menschen mit Lupus richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper – es greift gesunde Zellen an, als wären sie Eindringlinge. Etwa drei Millionen Menschen sind weltweit betroffen, neun von zehn davon sind Frauen.
Die Symptome sind vielfältig: Gelenkschmerzen, Fieber, Hautausschläge, extreme Müdigkeit oder Entzündungen innerer Organe, insbesondere der Nieren. Besonders tückisch: Die Krankheit verläuft in heftigen Schüben.
Die Behandlung erfolgt klassischerweise mit Kortison, aber auch durch Immunsuppressiva und neuerdings auch mit gezielteren Biologika. Doch all diese Therapien haben teils schwere Nebenwirkungen – und sie kontrollieren die Krankheit nur. Lupus gilt weiterhin als unheilbar.
Erlangen: Rheumatologe behandelt erfolgreich Lupus
Genau hier setzt eine neue Therapieform an: die CAR T-Zelltherapie. Ursprünglich aus der Krebsmedizin stammend, wird dabei das eigene Immunsystem genetisch umprogrammiert. T-Zellen, eine Art Abwehrzellen, werden im Labor so modifiziert, dass sie gezielt die fehlgeleiteten B-Zellen angreifen – also jene Immunzellen, die bei Lupus die körpereigenen Strukturen angreifen.
Der Ansatz stammt von Dr. Georg Schett, einem Rheumatologen aus Erlangen. Seit 2021 wird die Therapie in ersten Studien eingesetzt – mit erstaunlichen Erfolgen.
Janina Paech, eine Medizinstudentin aus Köln, war eine der ersten Patientinnen. Nach Jahren mit schweren Symptomen, Organversagen und quälenden Nebenwirkungen durch ihre Medikamente erhielt sie die Behandlung. Später verschwanden ihre Beschwerden, bis heute ist sie symptomfrei.
Auch die renommierte Rheumatologin Dr. Lisa Sammaritano zeigt sich laut "New York Times" vorsichtig optimistisch: "Es ist sehr vielversprechend – und ehrlich gesagt die erste Therapie, über die wir als mögliche Heilung sprechen können."
Zwar sei es zu früh, um von einer flächendeckenden Therapie zu sprechen. Denn die Behandlung ist mit mehreren Hunderttausend Euro Kosten besonders teuer, sehr aufwendig und nicht ohne Risiken. Doch sie zeigt: Eine Heilung von Lupus könnte möglich sein.
Was tun, wenn medizinische Hilfsmittel zwar unterstützen, aber nicht besonders gut aussehen? Destiny Pinto hatte genug vom klinischen Design ihrer Kompressionshandschuhe und machte aus der Not eine kreative Vision. Wie? Das erzählt sie watson.
Kompressionshandschuhe, Hörgeräte oder Stomabeutel – was im Alltag hilft, sieht oft alles andere als ästhetisch aus. Genau das wollte Destiny Pinto ändern. Die junge Designerin aus Großbritannien ist selbst chronisch an einer rheumatoiden Arthritis erkrankt und hat ihre Marke "By Destiny Pinto" vor zwei Jahren gegründet, um medizinische Hilfsmittel in modische Accessoires zu verwandeln.