
Eine Abmahnung, weil man sich an die Arbeitszeiten hält... ist das erlaubt?Bild: dpa-tmn / Christin Klose
Job & Uni
Ein Reddit-User wurde abgemahnt, weil er stets pünktlich Feierabend machte. Was wirklich erlaubt ist, wann eine Abmahnung rechtens ist – und welche Rechte du hast.
08.07.2025, 14:1908.07.2025, 14:19
Klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber ernst gemeint: Ein User berichtet auf Reddit, dass er eine Abmahnung von seinem Arbeitgeber bekommen hat – nicht etwa wegen Zuspätkommens, mieser Arbeit oder Fehlverhaltens. Sondern, weil er zu pünktlich Feierabend machte. "Ich arbeite im Büro, ganz klassisch von 9 bis 17 Uhr", schreibt der Nutzer. "Kein Gleitzeitmodell, kein Überstundenkonto – also gehe ich halt um 17 Uhr."
Das scheint seinem Vorgesetzten aber gar nicht gefallen zu haben: "Du zeigst zu wenig Einsatz", habe es geheißen. Jetzt liegt eine offizielle Abmahnung auf dem Tisch – mit der Begründung, er habe mehrfach "ohne Rücksprache pünktlich Feierabend gemacht". Was bitte?
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Was ist überhaupt eine Abmahnung?
Kurz gesagt: Der Arbeitgeber teilt dir damit mit, dass du dich aus seiner Sicht nicht korrekt verhalten hast und dass es beim nächsten Mal Konsequenzen geben kann. So eine rügende Verwarnung darf aber nicht einfach willkürlich ausgesprochen werden. Sie muss laut Arbeitsrecht bestimmte Punkte enthalten.
Unter anderem gehören dazu eine klare Beschreibung des Vorfalls (inklusive Datum, Uhrzeit, Ort), die Nennung der Pflichtverletzung, und die Warnung, was passiert, wenn du das Verhalten nicht änderst – Stichwort Kündigung. Aber ist pünktlicher Feierabend wirklich ein abmahnwürdiges Verhalten?
Und was ist mit Überstunden?
In vielen Arbeitsverträgen gibt es Regelungen zu Überstunden – meistens verbunden mit dem Hinweis, dass diese mit dem Gehalt abgegolten sind, bis zu einem gewissen Maß. "Focus" schreibt, laut IG Metall gelten bis zu zehn Prozent der vereinbarten Arbeitszeit als akzeptabel. Alles darüber hinaus muss klar geregelt oder genehmigt sein.
Übrigens: Wer Überstunden machen soll, muss das vorher und rechtzeitig wissen. Laut Rechtsprechung sind mindestens vier Tage Vorlauf nötig, damit du dein Privatleben entsprechend planen kannst. "Plötzlich länger bleiben" – nur weil es dem Chef gerade einfällt? Das musst du nicht mit dir machen lassen.
Was du tun kannst, wenn dir eine Abmahnung ins Haus flattert
Der Fall des Reddit-Nutzers wirft viele Fragen auf. Fakt ist: Eine Abmahnung darf nicht einfach aus Prinzip ausgesprochen werden. Und schon gar nicht, wenn du dich an deine vertraglich geregelten Arbeitszeiten hältst. So eine Maßnahme muss immer verhältnismäßig, begründet und nachweisbar sein.
Der Arbeitsrechtsexperte Dr. Martin Hensche empfiehlt laut "Focus" im Falle einer Abmahnung, keine vorschnelle Entscheidung zu treffen: Nicht direkt rechtfertigen oder unterschreiben. Nicht bestätigen. Du musst die Abmahnung nicht anerkennen.
Zunächst einen Anwalt einschalten und prüfen lassen, ob sie formell oder inhaltlich angreifbar ist. Gegendarstellung schreiben und die eigene Sicht der Dinge schriftlich festhalten. Ist die Abmahnung unzulässig, kannst du ihre Entfernung aus der Personalakte verlangen.
Die Geschichte zeigt, dass es selbst bei etwas so Alltäglichem wie dem pünktlichen Feierabend Ärger geben kann – vor allem, wenn Führungskräfte veraltete Vorstellungen von "Einsatz" und "Leistung" haben. Dabei gilt: Solange du dich an deinen Arbeitsvertrag hältst, musst du dich nicht schlecht fühlen, wenn du um Punkt 17 Uhr den Laptop zuklappst.
Für Hotdogs, auf Toast oder im Salat: Röstzwiebeln sind geschmacklich kaum zu toppen. Aber wer sie im Supermarkt kaufen möchte, sucht oft stundenlang. Damit dir das nicht passiert, solltest du nun weiterlesen.
Wer kennt das nicht: Man steht im Supermarkt, hat den Einkaufszettel in der Hand und sucht verzweifelt nach einem bestimmten Produkt. Röstzwiebeln zum Beispiel.