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Jugendtrendstudie 2025: Gen Z arbeitet mehr als ältere Generationen

Fleißig: Keine Generation hat je so viel gearbeitet wie die Gen Z.
Fleißig: Keine Generation hat je so viel gearbeitet wie die Gen Z.Bild: imago / pond5images
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Jugendtrendstudie 2025: Gen Z arbeitet so viel wie keine andere Generation zuvor

Die junge Generation wächst mit vielen Krisen auf, gleichzeitig wird ihnen oft vorgeworfen, verweichlicht zu sein und nicht hart genug zu arbeiten. Wie es den jungen Menschen in Deutschland gerade wirklich geht, zeigt die Trendstudie "Jugend in Deutschland 2025 mit Generationenvergleich".
20.05.2025, 11:0320.05.2025, 12:14
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Krieg, Klimakrise, steigende Preise, ein Rentensystem auf der Kippe – wer heute unter 30 ist, wächst in einer Dauerkrise auf. Während frühere Generationen mit Fleiß und Bildung den Weg Richtung Eigenheim und entspannter Rente gehen konnten, bröckelt dieses Versprechen für viele junge Menschen in Deutschland gewaltig.

Und trotzdem blicken 65 Prozent der jungen Befragten laut aktueller Studie optimistisch auf ihre persönliche Zukunft. "Die junge Generation zeigt sich solidarisch, ist leistungsbereit und orientiert sich an klassischen Werten", sagt Simon Schnetzer, einer der Autoren der Studie. Das klingt nach Hoffnung und nach einem ziemlich stabilen Rückgrat der jungen Menschen.

Gen Z will Verantwortung in Rentendebatte übernehmen

Das Vertrauen in die Politik junger Menschen ist eher schwach. Viele fühlen sich von der Politik nicht vertreten, ihre Lebensrealität taucht in Gesetzesentwürfen höchstens als Fußnote auf. Die Folge ist eine wachsende Offenheit gegenüber extremen oder alternativen politischen Kräften. Das entwickelt sich nicht aus Gleichgültigkeit heraus, sondern aus Frust.

Und trotzdem gibt es Zeichen von echter Verantwortungsbereitschaft: In der Rentendebatte etwa wäre eine Mehrheit bereit, höhere Kosten zu schultern – obwohl nur elf Prozent an eine sichere eigene Rente glauben. "Das ist ein starkes Zeichen für den Wunsch nach einem neuen, fairen Generationenvertrag", sagt Kilian Hampel, ebenfalls Autor der Studie. Was es dafür braucht, sind politische Antworten. Und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt.

Junge Menschen sind leistungsbereit bis zum Limit

Junge Menschen geben Gas: 81 Prozent der unter 30-Jährigen mit Job arbeiten in Vollzeit – deutlich mehr als ältere Generationen. Doch das hat seinen Preis: Ein Drittel fühlt sich regelmäßig ausgebrannt, der Stress ist hoch, die Wertschätzung oft eher so mittel. Der Mythos von der "faulen Jugend"? Laut Studie endgültig durchgestrichen.

Was sie sich dafür wünschen: Gute Arbeitsbedingungen, klare Work-Life-Balance und Sicherheit. Eigentlich das, was alle wollen – nur dass die Jüngeren es lautstark einfordern.

Psychischer Zustand bei jedem vierten jungen Mensch ernst

Stress, Erschöpfung, Selbstzweifel, Antriebslosigkeit – die mentale Belastung bleibt hoch, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist. Jeder vierte junge Mensch sagt sogar: Mein psychischer Zustand ist so ernst, dass ich eigentlich Hilfe bräuchte.

Was vielen hilft, sind Familie, Freund:innen, und sich Ziele zu stecken. Weniger hilfreich hingegen sind Glaube oder Natur. Und digitale Medien? Eher zweischneidig. Social Media und KI sind allgegenwärtig, aber hängen oft direkt mit psychischer Belastung zusammen.

"Wir brauchen eine digitale Bildungsoffensive, die jungen Menschen Resilienz, kritisches Denken und Medienkompetenz vermittelt", fordert Klaus Hurrelmann, der dritte Studienautor.

"Die junge Generation mitgestalten"

Die Erwartungen an die neue Bundesregierung sind klar: Junge Menschen wollen nicht nur Resilienz-Tipps, sondern faire Chancen. Bezahlbaren Wohnraum, ein stabiles Rentensystem, echte Bildungsgerechtigkeit, politische Mitbestimmung – und vor allem das Gefühl, dass ihre Anliegen ernst genommen werden.

"Die junge Generation will nicht nur funktionieren", sagt Simon Schnetzer. "Sie will mitgestalten. Und das muss die Politik endlich kapieren."

Zur Erhebung: Die Trendstudie "Jugend in Deutschland 2025 mit Generationenvergleich" basiert auf einer soziografisch repräsentativen Befragung von 6034 Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren, die im Zeitraum vom 10.01.2025 bis 26.02.2025 durchgeführt wurde. Darunter sind 2027 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren.

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