Es gibt wohl kaum ein Thema, das den Generationenkonflikt zwischen der Gen Z und Boomern so sehr auf den Punkt bringt wie das Arbeitsleben. Gleitzeit, Motivation zur Überstunde und Dresscode im Büro sind nur einige der Aspekte, die so manches Gemüt erregen.
Vor allem nach dem Ende der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Rückkehr in die Präsenzbüros wurden die Streitigkeiten noch einmal intensiviert. Vor allem in einer Führungsposition muss man sich auf die Schlichtung solcher einstellen, mitunter vielleicht auch die eigene Meinung überdenken oder hinten anstellen.
Ein Beispiel hierfür zeigt jetzt der Chef einer Investmentfirma aus Indien. Konkret geht es dabei um die Mail einer Mitarbeiterin aus einem Team, das demnach aus drei jungen Angestellten und ihm bestehe.
In einem Screenshot auf X teilt Siddharth Shah eine Mail, die kürzlich in seinem Postfach gelandet war. "Hallo Siddharth, ich werde am 8. November 2024 in Urlaub gehen. Bye", heißt es in dem Schreiben der Mitarbeiterin.
Nicht nur ist diese Nachricht auffallend knapp formuliert, auch dürfte die Information relativ kurzfristig an die Chefetage herangetragen worden sein. Der Urlaubsantrag betrifft den 8. November, Shah postete den Antrag drei Tage vorher. Wann er die Mail genau bekommen hat, verrät er allerdings nicht.
Dafür lässt der Investment-Boss aber deutlich erkennen, dass die knappe Anfrage durchaus auf fruchtbaren Boden gefallen ist. "Wie mein Gen Z Team ihren Urlaub genehmigt bekommt", nennt Shah schließlich seinen Post auf X. Trotz der eher saloppen Formulierung dürfte die Person also den freien Tag bekommen haben.
In den Kommentaren sorgt er damit erwartungsgemäß für Aufsehen. "Wenn ich das meinem Manager geschickt hätte, wäre ein Gespräch mit der HR angesetzt worden", erklärt etwa eine Userin. "Ich glaube, ich muss mich in eine Firma in Mumbai versetzen lassen", schreibt eine andere mit Augenzwinkern.
Es werden allerdings auch kritische Stimmen laut, die sich über die Diskussion an sich aufregen. "Vielleicht mag diese Person nicht so viel reden. Also belasse es doch einfach dabei", schreibt etwa ein weiter Nutzer zu dem Thema. Shah rechtfertigt, dass in seinem kleinen Team eigentlich alle Dinge persönlich besprochen würden.
Was der Hintergrund des Urlaubsantrags ist, wird auch aus den ausführlichen Diskussionen unter dem Post nicht deutlich. Mehrere Umfragen zeigen jedoch, dass einige Angestellte sogar einfach Urlaub nehmen, ohne überhaupt mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen.
Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Harris Poll zeigt zudem, dass vor allem Millennials als Arbeitnehmende an besonderen Feiertagen auch gerne ohne offizielle Betriebsferien sogenanntes "Quiet Vacationing" betreiben, also durch Online-Aktivitäten in Unternehmenstools so tun, als würden sie arbeiten, in Wirklichkeit aber ihre Freizeit genießen.