
Ob man offen ist oder nicht, hängt oft davon ab, wie alt Menschen sind. Bild: Unsplash / logan weaver
Nachgefragt
Offene Beziehungen bleiben ein Reizthema. Eine exklusive watson-Umfrage zeigt, dass junge Menschen deutlich experimentierfreudiger sind als die Generation ihrer Eltern.
04.08.2025, 08:1304.08.2025, 08:13
Offene Beziehungen – für die einen ein No-Go, für andere das ehrlichste Beziehungskonzept. Eine exklusive Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey für watson umgesetzt hat, zeigt: Die große Mehrheit in Deutschland bleibt lieber beim Altbewährten. Doch gerade junge Menschen haben deutlich weniger Berührungsängste mit der Idee, sich emotional oder sexuell nicht auf eine einzige Person festzulegen.
Wer auf Treue bis ans Lebensende setzt und warum andere nicht mehr an das klassische Konzept der monogamen Beziehung glauben, lest ihr hier.
Wir haben 5000 Menschen gefragt: Könntet ihr euch grundsätzlich vorstellen, in einer offenen Beziehung zu leben?
Das Ergebnis: 18 Prozent der Befragten können sich vorstellen, in einer offenen Beziehung zu leben. Auffällig ist: Am höchsten ist das Interesse an offenen Beziehungen ganz klar bei jungen Menschen. Für mehr als ein Viertel, nämlich 26 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, ist die offene Beziehung eine realistische Alternative zur monogamen Beziehung. Bei älteren Menschen sind das nur 15 Prozent der Befragten.
Außerdem wird deutlich: Männer stehen offenen Beziehungsmodellen mit 22 Prozent etwas häufiger aufgeschlossen gegenüber als Frauen: Nur für 14 Prozent der befragten Frauen wäre eine offene Beziehung eine Option.
Noch deutlicher sind die Unterschiede beim Beziehungsstatus: Menschen, die ledig oder geschieden sind, zeigen sich mit jeweils 23 Prozent wesentlich experimentierfreudiger als Verheiratete oder Verwitwete. Für nur 15 Prozent der Befragten mit diesem Beziehungsstatus käme eine offene Beziehung wirklich infrage.
Warum wollen Menschen offene Beziehungen?
Spannender als die schlichten Zahlen sind oftmals die Gründe, die für oder gegen eine offene Beziehung sprechen. Auch die hat Civey im Auftrag von watson abgefragt. Von 3000 Menschen, die sich grundsätzlich eine offene Beziehung vorstellen können, wollten wir wissen: warum eigentlich?
Dabei kam heraus: Die einen suchen neue sexuelle Erfahrungen, die anderen mehr Freiheit.
Fast jede dritte befragte Person, die sich eine offene Beziehung vorstellen kann, gibt an, Lust auf Neues zu haben. Etwas weniger, nämlich 28 Prozent, möchte sich sexuell ausprobieren.
Dieser Wunsch ist besonders bei jüngeren Befragten und Männern stark ausgeprägt. Deutlich weniger Frauen haben das Bedürfnis, sich sexuell auszuprobieren: Diesen Grund gaben nur 19 Prozent der befragten Frauen an, aber 32 Prozent der befragten Männer.
Und warum wollen so viele keine offene Beziehung?
Trotzdem lehnt der Großteil der Befragten das Konzept der offenen Beziehung ab. Auch von den Menschen, auf die das zutrifft, wollten wir die Gründe wissen. Und klar ist: Wer eine offene Beziehung ablehnt, tut das vor allem aus einem simplen Grund: Zufriedenheit mit dem, was man hat.
Die meisten leben nach eigenen Angaben gerne monogam – und wollen daran auch nichts ändern.
Zwischen Männern (57 Prozent) und Frauen (61 Prozent) zeigen sich hier kaum Unterschiede.
Interessant ist: Gerade die jüngste Altersgruppe (18 bis 29 Jahre), die grundsätzlich am aufgeschlossensten gegenüber offenen Beziehungen ist, gibt bei der Ablehnung seltener einen konkreten Grund an. Vielleicht ist es Unsicherheit. Vielleicht fehlen noch Erfahrungen. Am glücklichsten in einer monogamen Beziehung sind hingegen die 30- bis 39-jährigen Befragten, die häufig in dem Alter sind, in dem sie auch eine Familie gründen oder große gemeinsame Entscheidungen treffen.
Deutschland bleibt also (noch) mehrheitlich monogam. Die Civey-Umfrage zeigt: Die klassische Zweierbeziehung ist für viele nach wie vor der bevorzugte Lebensentwurf. Doch gerade bei jungen Menschen und bei Männern sind auch Neugier und Offenheit da.
Methodische Hinweise
Civey hat für watson vom 29. Juni bis 28. Juli 2025 online rund 5000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren befragt sowie jeweils rund 3000 Personen, die sich vorstellen bzw. nicht vorstellen können, in einer offenen Beziehung zu leben. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 bis 3,3 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik findet ihr hier.
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