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Supermarkt: Lebensmittel per App retten – so funktioniert "Too Good to go"

ARCHIV - 11.04.2024, Baden-W
Bitte realistisch planen: Esse ich das alles, oder kommt die Hälfte in den Müll?Bild: dpa / Bernd Weißbrod
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Gegen die Verschwendung: Wie gut funktioniert es, Lebensmittel zu retten?

19.09.2024, 19:59
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Hier mal ein halbes Brötchen nicht aufgegessen, da den Salatkopf im Kühlschrank vergessen. Wirklich mit Absicht schmeißt wohl niemand Lebensmittel weg, trotzdem passiert das jedem:r mal – und dadurch summiert sich die Masse ordentlich.

Denn etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen pro Jahr in Deutschlands Mülltonnen. Das erhebt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Und dabei sind noch nicht die Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette eingerechnet.

Dagegen gibt es mittlerweile Konzepte zur Genüge. Watson hat den Test gemacht.

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Lebensmittel: Jeder wirft etwa 79 Kilo pro Jahr weg

Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 60 Prozent (6,6 Millionen Tonnen) in privaten Haushalten, errechnet das BMEL. Das bedeutet, alle Verbraucher:innen werfen demnach etwa 79 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg.

Die Zahl macht deutlich: Wir müssen alle achtsamer mit den Lebensmitteln umgehen, die wir kaufen. Dabei helfen kann ein Speiseplan für die Woche, sodass gezielt nur die Lebensmittel eingekauft werden, die man auch verarbeiten möchte. Auch sollte man nicht mit leerem Magen einkaufen gehen – denn dann landet meist mehr im Einkaufswagen, als man eigentlich bräuchte.

Aber auch im Handel entstehen mit 0,8 Tonnen pro Jahr viele Lebensmittelabfälle. Um das Problem anzugehen, gibt es inzwischen zahlreiche Ideen und Möglichkeiten, Lebensmittel, die Bäckereien, Supermärkte oder Imbiss-Buden sonst wegschmeißen würden, zu retten.

Lebensmittel retten: Leicht gemacht mit Apps

Eine davon ist die App "Too Good To Go". Vor allem in Großstädten gibt es hier zahlreiche Angebote, um günstig an Lebensmittel zu kommen, die sonst nach Ladenschluss vielleicht in den Mülleimer müssten. Aber wie funktioniert das genau, und was bekommt man dabei so?

Zunächst einmal: App herunterladen und anmelden. Dann lässt man seinen Standort ermitteln, um Angebote in der Nähe sehen zu können. Bei einem Selbsttest im Berliner Stadtteil Wedding wurden uns vor allem viele Bäckereien, aber auch einzelne unabhängige Supermärkte angezeigt.

Und dann können wir auch schon auswählen, von welchem der teilnehmenden Unternehmen wir gerne etwas abholen möchten. Die Preise liegen bei Bäckereien meist zwischen drei Euro und fünf Euro, bei Supermärkten oder Lieferanten wie Flink zwischen drei Euro und neun Euro. Bei Supermärkten kann man hin und wieder auch zwischen verschiedenen Tüten wählen. Bei Edeka werden beispielsweise Obst und Gemüsetüten, Grilltüten oder Überraschungstüten zum Preis von drei Euro bis vier Euro angeboten.

Zu beachten ist dann nur noch die Abholzeit: Während beispielsweise Supermärkte auch mal längere Zeiten wie 9 Uhr bis 19 Uhr angeben, gibt es bei kleineren Händlern deutlich kürzere Zeitfenster. Bei Bäckereien finden sich durchaus auch ungerade und kurze Abholzeiten wie beispielsweise von 18.45 Uhr bis 19.10 Uhr oder 22.51 Uhr bis 23.31 Uhr bei einem Grillhaus.

Wenn man sich für einen Anbieter, ein Zeitfenster und eine Tüte entschieden hat, wählt man diese aus, zahlt den Betrag in der App per Paypal, Google Pay oder Zahlungskarte und bekommt dann eine Bestätigung.

Too Good To Go: Für fünf Euro gab es neun Backwaren.
Too Good To Go: Für fünf Euro gab es neun Backwaren.Bild: watson / kathrin martens

Vor Ort muss diese dann vorgezeigt werden, außerdem muss man selbst bestätigen, dass man die Waren erhalten hat. Das war's auch schon. Bei uns gab es von einer türkischen Bäckerei eine Überraschungstüte für fünf Euro mit jeder Menge herzhafter und süßer Backwaren.

Gerettete Lebensmittel clever verbrauchen

Ein Problem an der Sache: In die Überraschungstüten der Bäckereien und auch der Supermärkte werden willkürlich Lebensmittel gepackt, die eben rausmüssen. Man kann nicht aussuchen, was man nun tatsächlich haben möchte oder nicht. Eventuell landen also Produkte in der Tüte, die man nicht so gerne mag, oder man bringt Gemüse nach Hause, das sowieso schon im Kühlschrank liegt und hat nun die doppelte Menge an Gurken, die man eigentlich für eine Woche braucht.

Damit die vermeintlich geretteten Lebensmittel am Ende nicht doch in der eigenen Mülltonne landen und so zu den 6,6 Millionen Tonnen hinzukommen, muss man sich also auch ein wenig auf das Retten von Lebensmitteln vorbereiten. Beispielsweise mit Nachbar:innen darüber absprechen, ob man was vorbeibringen kann, wenn es für einen selbst zu viel wird, etwas mit zur Arbeit bringen und verteilen, oder Lebensmittel beispielsweise einfrieren oder anderweitig haltbar machen.

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