Der Sommer verabschiedet sich langsam, der Herbst schleicht sich schon herein: Damit beginnt für Pilzsammler:innen die Hochsaison. September und Oktober sind die beste Zeit, um sich in die Wälder zu begeben und Pilze zu suchen.
Dabei ist Vorsicht geboten: Es besteht bei einigen Sorten Verwechslungsgefahr!
In Norwegen sind bereits mehrere Menschen ins Krankenhaus gekommen, weil sie einen falschen Pilz gesammelt und verzehrt haben. Auch in deutschen Wäldern muss man aufpassen, denn der Pilz kommt auch hierzulande vor.
In Norwegen werden die Betroffenen in einem Krankenhaus in Sørlandet behandelt. "Ihr Zustand ist ernst, weil sie ein Nierenversagen haben und Dialyse benötigen", sagt die Leiterin der Abteilung, Anne Cathrine Nyberg, gegenüber der norwegischen Zeitung "VG". Es könne sogar sein, dass eine Nierentransplantation notwendig wird. Sie warnt nun eindringlich vor dem gefährlichen Pilz.
Im Krankenhaus wird vermutet, dass es der Spitzgebuckelte Raukopf ist, den die Betroffenen zu sich genommen haben. Der ist schon in kleinen Mengen hochgiftig.
Symptome sind unter anderem Übelkeit, Unwohlsein, Erbrechen und Bauchschmerzen. Es kann auch zu Durchfall oder auffälligem Urin kommen. Besonders tückisch ist auch, dass es etwa drei bis sechs Tage dauert, bis sich Symptome bemerkbar machen. "Dann bekommt man grippeähnliche Symptome mit Fieber und schließlich Nierenversagen, das dazu führen kann, dass kein Urin mehr produziert wird", sagt Pilzexperte Kolbjørn Mohn Jenssen der "VG".
Wie schwer eine Schädigung der Nieren ist, lässt sich oft erst nach Monaten sagen. Wenn sich die Nierenfunktion nicht verbessert, sind Betroffene auf Dialyse angewiesen, die bei den meisten dreimal pro Woche erfolgt.
Bei den Fällen in Norwegen handelt es sich um Personen, die unabhängig voneinander den falschen Pilz zu sich genommen haben. Die Betroffenen kannten sich nicht. Das zeigt: Die Verwechslungsgefahr ist für Pilzsammler:innen sehr hoch.
Der Spitzgebuckelte Raukopf sieht dem Pfifferling nicht nur sehr ähnlich, sondern wächst auch oft dort, wo der Pfifferling aus dem Boden kommt. Man muss also doppelt aufpassen.
Der Pilz fühlt sich besonders in den sauren Böden von Nadelwäldern wohl und ist deshalb unter anderem im Schwarzwald anzutreffen.
Kolbjørn Mohn Jenssen rät Pilzsammler:innen dazu, nichts zu essen, von dem man nicht weiß, was genau es ist. Die gesammelten Pilze sollte man außerdem überprüfen lassen. Dazu gibt es zum Beispiel Pilzberatungsstellen.