Kinder, die viel Zeit im Freien verbringen, sind weniger anfällig für Kurzsichtigkeit.Bild: dpa / Jens Kalaene
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat schon vor Jahren gewarnt: Kurzsichtigkeit nimmt weltweit mit steigender Tendenz zu. Bis 2030 könnten bereits drei Milliarden Menschen betroffen sein, 500 Millionen hätten schätzungsweise mit einer starken Kurzsichtigkeit von -6 Dioptrien oder mehr zu kämpfen.
In Deutschland wird teils schon von einer Volkskrankheit gesprochen. Laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) sind bislang 15 Prozent aller Kinder kurzsichtig, also etwa jedes siebte Kind. Bei den Jugendlichen und jungen Menschen liegt der Anteil der Myopie-Betroffenen bei 45 Prozent.
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Eine Studie mehrerer auf Augen spezialisierten Fakultäten und medizinische Einrichtungen aus China zeigt nun: Um Kurzsichtigkeit vorzubeugen, sollten Kinder und Jugendliche möglichst viel Zeit im Freien verbringen. Die Wissenschaftler:innen empfehlen ein Minimum von 15 Minuten pro Tag. Die Sonneneinstrahlung sollte mindestens 2000 Lux betragen.
Natürliches Tageslicht hilft zu jeder Jahreszeit
Lux ist eine Einheit, die die Beleuchtungsstärke angibt. Zur Einordnung: An einem bewölkten Wintertag werden mitunter 3000 bis 4000 Lux erreicht. In einem Büro bewegt sich der Wert in der Regel zwischen 500 und 1000 Lux.
Für die Studie haben die Wissenschaftler:innnen knapp 3000 Kinder mit Smartwatches ausgestattet, die deren Aktivitäten über mindestens 90 Tage dokumentiert haben.
Im Schnitt verbrachten die Kinder täglich eineinhalb Stunden im Freien und waren dabei einer Beleuchtungsstärke von rund 2300 Lux ausgesetzt. Bei anschließenden Sehtests zeigte sich dann, dass diejenigen, die mehr Zeit im Freien und dadurch in natürlichem Tageslicht verbrachten, seltener kurzsichtig wurden.
Laut dem BVA sind die meisten Kinder zunächst ein wenig weitsichtig. Bei normalem Wachstum würde sich das Auge hin zur Normalsichtigkeit entwickeln. Wachsen die Augen allerdings zu schnell und zu stark, entwickle sich Kurzsichtigkeit.
Bildschirmzeit möglichst begrenzen
Das kann an einer genetischen Veranlagung liegen, wenn beispielsweise die Eltern kurzsichtig sind. Aber auch das Verhalten habe Einfluss auf die Entwicklung eine Fehlsichtigkeit: Jede Beschäftigung, bei der man auf Gegenstände in der Nähe blickt, fördert laut BVA das Wachstum des Augapfels.
Kinder, die also viel lesen oder viel Zeit vor dem Smartphone, Tablet oder Fernseher verbringen, haben demnach ein erhöhtes Risiko, kurzsichtig zu werden. Deshalb empfiehlt der BVA, dass Eltern die Bildschirmzeit ihrer Kinder begrenzen und dafür sorgen, dass sie täglich mindestens zwei Stunden draußen verbringen.
In einer zunehmend digitalen Welt dürfte es für viele umständlich erscheinen, jedes Mal den Perso aus dem Portemonnaie kramen zu müssen, wenn danach verlangt wird. Wenn es dafür nur eine Lösung gäbe! Eine, mit der man nicht mehr Gefahr läuft, den Personalausweis zu vergessen oder ihn irgendwo liegenzulassen.