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Liposuktion bei Lipödem ab 2026 Kassenleistung: Alle Infos zu den Kosten

A woman in casual attire is seated on a white sofa, touching her knee in apparent discomfort, in a modern, well-decorated living room space filled with natural light.
Schmerzen in den Beinen? Das kann auf eine Lipödem-Erkrankung hinweisen.Bild: Getty Images / supersizer
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Liposuktion bei Lipödem wird zur Kassenleistung: Das musst du jetzt wissen

Gute Nachrichten für Betroffene: Die Liposuktion, also das operative Entfernen von Fettgewebe, wird bei Lipödem jetzt unter bestimmten Voraussetzungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Alle Infos liest du hier.
20.07.2025, 08:0920.07.2025, 08:09
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In Deutschland leben fast vier Millionen Menschen mit einem Lipödem, betroffen sind fast ausschließlich Frauen. Die chronische Fettverteilungsstörung gilt nicht zu den bekanntesten Erkrankungen, weshalb die Dunkelziffer auch enorm hoch geschätzt wird. Die Folge: Viele Betroffene leben jahrelang mit starken Schmerzen und werden oft falsch behandelt oder von Ärzt:innen nicht ernst genommen.

Am 17. Juli wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossen, dass die Liposuktion künftig in allen Stadien zur Kassenleistung werden soll – die Regelung tritt voraussichtlich spätestens zum 1. Januar 2026 in Kraft. Aktuell übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten nur im Stadium drei und nur bei Erfüllung strenger Voraussetzungen. Doch was bedeutet dieser Beschluss konkret? Watson hat die Antwort.

Wie viel kostet eine Liposuktion bei Lipödem?

Die Kosten für eine Liposuktion bei Lipödem liegen, je nach Ausmaß, Region und Klinik, meist zwischen 5000 und 7500 Euro pro Eingriff, wobei oft mehrere Operationen notwendig sind. Insgesamt können somit Kosten von bis zu 20.000 Euro oder mehr entstehen, falls die Patientin den Eingriff selbst bezahlen muss.

Wann übernimmt die Krankenkasse aktuell meine Liposuktion?

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt eine Liposuktion bei Lipödem aktuell nur im Stadium drei und nur, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: mindestens sechs Monate erfolglose konservative Therapie mit Kompression und Bewegung, ein BMI unter 35, keine Gewichtszunahme in den letzten sechs Monaten sowie eine Behandlung durch speziell qualifizierte Ärzt:innen.

Der Eingriff muss vorher außerdem von der Kasse genehmigt werden.

Ist ein Lipödem nach einer Liposuktion dauerhaft weg?

Ein Lipödem ist chronisch und nicht heilbar. Eine Liposuktion kann das krankhafte Fettgewebe deutlich reduzieren und die Beschwerden langfristig lindern, aber das Lipödem ist damit nicht dauerhaft weg.

Es kann sich im Laufe der Zeit wieder verschlechtern, vor allem durch hormonelle Veränderungen oder Gewichtszunahme. Eine gesunde Lebensweise und Nachsorge bleiben wichtig. Jedoch kann trotz all dem eine OP nach einigen Jahren wieder notwendig sein.

Welche Voraussetzungen braucht man ab 2026 für die Kostenübernahme?

Ab dem 1. Januar 2026 wird die Liposuktion bei Lipödem in allen Stadien Kassenleistung, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind: eine mindestens sechsmonatige erfolglose konservative Therapie, Gewichtsstabilität in diesem Zeitraum, eine Adipositasbehandlung bei BMI über 35, sowie eine doppelte fachärztliche Diagnose. Das hat sich auch nach dem Beschluss nicht geändert.

Die Entscheidung basiert auf Studien, die den Nutzen der Liposuktion wissenschaftlich belegen. Alle Beteiligten beim G-BA hätten sich zu Beginn des Verfahrens, das laut Deutsches Ärzteblatt nun elf Jahre zurückliegt, eine bessere Studienlage gewünscht, aber die habe es nicht gegeben. Mit dem Beschluss im Sommer 2025 wurde so ein Meilenstein in der Behandlung gesetzt.

Mit diesem Beschluss wird Betroffenen erstmals eine umfassende und geregelte Versorgung ermöglicht, die über reine konservative Maßnahmen hinausgeht.

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