Die Preise für Immobilien steigen seit Jahrzehnten an und die Generation Z hat alle Pläne für Eigenheime längst über Bord geworfen. Trotzdem gibt es einige junge Menschen, die genau diesen Traum verfolgen: ein eigenes Einfamilienhaus, dazu vielleicht Kinder oder zumindest der typische Golden Retriever.
Wer kein großes Eigenkapital hat, muss kreativ werden. Trotzdem ist es nicht unmöglich, irgendwann im eigenen Haus zu leben. Watson zeigt dir, wie es geht.
Sieh dir die Kaufpreise an und schau dann auf dein Eigenkapital. Mindestens 20 bis 30 Prozent solltest du ohne Kredit mitbringen.
Je mehr Eigenkapital du hast, desto weniger musst du als Kredit aufnehmen. Dementsprechend nimmst du eine geringere Menge in Anspruch, die verzinst wird. Außerdem sind deine Chancen, überhaupt einen Kredit zu bekommen, dadurch höher.
Auch für die Kaufnebenkosten, zum Beispiel für Notar:innen oder Makler:innen, kommt der Kredit in der Regel nicht auf und du musst sie aus eigener Tasche zahlen.
Wer bei der Finanzierung Probleme hat, kann teilweise auch auf staatliche Unterstützung zurückgreifen. Hier gibt es mehrere Optionen, die in verschiedenen Fällen hilfreich sind.
Falls du vorhast, energieeffizient zu bauen und zu sanieren, kann dich das Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützen. Dort kannst du zum Beispiel Kredite mit niedrigen Zinsen bekommen.
Das Baukindergeld, eine willkommene Unterstützung für Familien mit Kindern, wurde abgeschafft. Stattdessen gibt es Unterstützung für "Wohneigentum mit Familie" (WEF-Programm). Hierbei erhalten Familien, die über ein niedriges oder mittleres Einkommen verfügen, ein zinsgünstiges Darlehen.
Der Wohn-Rieser ist eine spezielle Form der Riesterrente. Dabei handelt es sich um eine staatlich geförderte private Altersvorsorge. Personen, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, werden dabei staatlich gefördert. Diese Förderung fließt beim Wohn-Riester nicht in die Rente, sondern in die Immobilie.
Je nachdem, wo das Eigentum stehen soll, gibt es auch Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite in einigen Kommunen.
Wer gern im Einfamilienhaus leben möchte, kann das natürlich auch mieten. Da das für einige keine Option ist, gibt es andere Wege, um beim Kauf zu sparen.
Eine Möglichkeit ist die Erbpacht: Du kaufst nur das Haus, aber nicht das Grundstück, auf dem es steht. Das gehört weiterhin einer Kommune, Kirche oder Stiftung und du pachtest es für einen Zeitraum von mindestens 50 bis 99 Jahren. In dieser Zeit zahlst du eine regelmäßige Pacht und sobald der Vertrag ausläuft, kann er verlängert werden oder das Grundstück geht zurück an die vorherigen Besitzer:innen.
Beim Bauherrenmodell schließen sich mehrere Menschen zusammen, um den Bau oder die Sanierung eines Gebäudes gemeinsam finanziell zu stemmen. Diese Option kann sinnvoll sein, wenn du dir in einem Mehrfamilienhaus eine Wohnung kaufen möchtest.
In einigen seltenen Fällen kann man auch in Genossenschaften im Einfamilienhaus leben. Hierbei kauft man sich kein Haus, sondern Anteile an der Genossenschaft. In der Regel hat man dort ein Mitspracherecht und eine demokratische Verwaltung, ein lebenslanges Wohnrecht und günstige Mieten.
Beim Kauf der Immobilie kannst du deine Prioritäten prüfen: Ist dir die Größe des Wohneigentums, die Art des Wohneigentums oder die Lage wichtiger?
Die Preisverteilung liegt auf der Hand: Häuser in Randgebieten und auf dem Land sind günstiger als in der Innenstadt, kleine Wohnungen kosten weniger als riesige Villen.
Besondere Vorsicht ist wichtig bei günstigen, baufälligen Angeboten: Auch Renovierungen können richtig teuer werden und Handwerker:innen sind teilweise nicht einfach zu bekommen, wenn man keine persönlichen Kontakte hat. Falls du dich selbst nicht gut mit dem Thema auskennst, kannst du das Objekt, für das du dich interessierst, von unabhängigen Personen mit Fachwissen überprüfen lassen.
Bevor du einen Kredit aufnimmst, solltest du unbedingt Preise vergleichen, um viel Geld zu sparen. Dabei helfen Vergleichsportale oder Berater:innen. Zusätzlich kannst du dir auch Angebote von den Banken einholen.
Bei Krediten ist es wichtig, nicht nur Zinsen, sondern auch Laufzeiten zu vergleichen. Eine niedrige Zinsrate ist nämlich nur dann hilfreich, wenn sie für einen langen Zeitraum von mehreren Jahren festgeschrieben ist.
Eine hohe Tilgungsrate ist sinnvoll, um den Kredit so schnell wie möglich abzubezahlen. Die sollte allerdings zum Gehalt und den eigenen Lebensumständen passen, um keine finanziellen Probleme auszulösen.
Um zusätzlich Geld zu sparen, kann es sich auch lohnen, in eine größere Immobilie zu investieren und sowohl das Haus als auch die Investitionskosten mit Freund:innen und Familie zu teilen.
Oder man investiert in ein Haus mit vielen Zimmern oder einer Einliegerwohnung, um mit den Einnahmen der Vermietung Teile des Kredits abzubezahlen. Je nachdem, wie handwerklich begabt du bist, kannst du einige Sanierungsarbeiten vielleicht selbst übernehmen.
Insgesamt ist es für Menschen ohne Vermögen nicht einfach, ein Eigenheim zu finanzieren. Wenn man Prioritäten setzt und an den richtigen Stellen spart oder Unterstützung einholt, ist es aber nicht unmöglich.