Einsteigen, schlafen, und am nächsten Morgen am Reiseziel aufwachen. Klingt gut? Dann könnte eine Fahrt mit dem Nachtzug genau das Richtige für dich sein. Wenn du Lust auf ein kleines Abenteuer hast oder einfach einen nachhaltigen Weg suchst, dann solltest du dir eine Fahrt mit dem Nachtzug buchen. Watson klärt die wichtigsten Fragen.
Aus Deutschland gibt es viele Verbindungen, mit denen europäische Städte mit Nachtzügen angefahren werden können. Die ÖBB Nightjets sind besonders bekannt, wenn es darum geht, bequem durch Europa zu reisen. Hier ein Überblick der Anbieter via Deutschland:
Für längere Strecken, um Zeit zu sparen und den nächsten Tag direkt am Zielort zu beginnen, sind diese deutschen Städte mit Nachtzügen verbunden. Hier eine Auswahl der coolsten Reiseziele für die Nachtzug-Tour:
Je nach Saison und Auslastung sind die Städte mit Zügen direkt oder Umstieg erreichbar.
Die Kosten für eine Fahrt mit dem Nachtzug können stark variieren: Sitzplätze in einem Standard-Sitzwagen kosten meist zwischen 20 Euro und 50 Euro, während eine Fahrt im Liegewagen zwischen 30 Euro und 90 Euro liegt.
Für einen Schlafwagen muss man mit Preisen zwischen 50 Euro und 150 Euro rechnen. Einzelkabinen oder spezielle Schlafwagenabteile können 150 Euro bis 250 Euro oder mehr kosten. Auf jeden Fall lohnt sich eine Buchung im Voraus.
Im Liegewagen gibt es mehrere Liegen in einem offenen Abteil, der Preis ist aber günstiger. Der Schlafwagen bietet private Abteile mit richtigen Betten, mehr Komfort und Privatsphäre, ist jedoch um einiges teurer.
In den meisten Nachtzügen sind 30 Kilo Gepäck inkludiert. Anders als bei einem Flug wird das Gepäck aber vor der Abreise nicht gewogen. Wichtige Dokumente oder Wertgegenstände solltest du stets in Reichweite haben, besonders in Schlaf- oder Liegewagen.
Größere Koffer können in Ablageflächen oder speziellen Gepäckabteilen untergebracht werden. Beachte hierbei, dass diese Flächen oft sehr überfüllt sind. Für sperriges Gepäck, wie Fahrräder, können Gebühren oder ein Zusatzticket erforderlich sein.
Im Nachtzug ist bequeme Kleidung wichtig. Es ist auch praktisch, mehrere Schichten anzuziehen, da die Temperatur schwanken könnte. Ein Muss sind warme Socken – ja, auch im Sommer – da es nachts kalt werden kann. Praktischer Tipp: Badelatschen erleichtern den Gang auf die Toilette und ersparen das Anziehen der Schuhe mitten in der Nacht.
In den meisten Nachtzügen gibt es keine Duschen, besonders in den Standardklassen wie Liegewagen oder Sitzwagen. Einige Züge, wie die ÖBB Nightjets oder bestimmte Luxus-Schlafwagen, bieten jedoch Waschgelegenheiten in einigen Waggons.
Bei längeren Pausen ist es möglich, an größeren Bahnhöfen zu duschen. Informiere dich am besten direkt beim Anbieter, ob Duschen auf deiner Reise vorhanden sind.
Nachtzüge sind in der Regel sicher, da sie den gleichen Sicherheitsstandards wie andere Züge unterliegen. Es gibt oft Schaffner:innen und Sicherheitskräfte an Bord und viele Züge sind mit Kameras überwacht. In Schlafwagenabteilen hast du zudem verschließbare Türen. Dennoch solltest du unbedingt auf dein Gepäck achten und Wertsachen sicher verstauen!
Die Deutsche Bahn hat ihre Nachtzugverbindungen größtenteils eingestellt, weil die Nachfrage oft nicht hoch genug war, um die hohen Betriebskosten zu decken. Zudem sind günstige Flugpreise und schnellere Fernzüge mit den Nachtzügen eine große Konkurrenz zum Angebot.
Stattdessen konzentriert sich die Bahn auf den Fernverkehr und kooperiert nun mit anderen ausländischen Anbietern wie der ÖBB, um Nachtzugverbindungen in Europa wieder anzubieten.
Wer mit dem Nachtzug fährt, reist entspannt, klimafreundlich und spart sich Zeit, da die Fahrt schlafend über Nacht stattfindet. Oft kostet eine Fahrt im Schlafwagen weniger als die Kombination aus Zugfahrt über Tag und Hotelübernachtung. Leider ist es jedoch auf vielen Strecken noch nicht möglich, günstiger zu reisen als mit dem Flugzeug.
Der Komfort hängt stark vom Nachtzug und der gewählten Klasse ab. Hier muss man abwägen und überlegen, wie viel einem das Ticket wert ist. Denn ob die Fahrt in einem Sitzwaggon oder einem Schlafwagen stattfindet, beeinflusst natürlich den Komfort.
Das Ticket wird kontrolliert, jedoch gibt es zwischen 22 Uhr und 7 Uhr keine Durchsagen im Zug, damit die Fahrgäste ungestört schlafen können.
In einigen Ländern oder auf bestimmten Strecken gibt es auch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, bei denen Gepäck durchleuchtet oder Passagiere auf gefährliche Gegenstände kontrolliert werden.
In den meisten Nachtzügen werden in Schlafwagen und Liegewagen Decken und Kissen bereitgestellt, sodass du dich bequem ausruhen kannst – diese sind natürlich neu und hygienisch verpackt. Wenn du jedoch in einem Sitzwagen oder Liegesitz reist, werden normalerweise keine Decken oder Kissen angeboten.
Nicht in jedem Nachtzug gibt es spezielle Frauen-Abteile. Ob solche Abteile vorhanden sind, hängt vom Zuganbieter, der Strecke und der Art des Zuges ab.
Für die ÖBB-Nachtzüge gibt es die Option eines Damenabteils bei der Online-Buchung, diese bietet weiblichen Reisenden die Möglichkeit, auf Wunsch ausschließlich mit anderen weiblichen Reisenden in einem Nightjet Liegewagen-Abteil zu übernachten.
Im Schlafwagen erfolgt generell eine Geschlechtertrennung, sofern nicht in einem Buchungsvorgang das gesamte Abteil gebucht wird.
Um günstig an Nachtzug-Tickets zu kommen, solltest du früh buchen, da es oft Frühbucherrabatte gibt. Achte auf Sonderaktionen und Rabattcodes der Bahnunternehmen und sei flexibel bei den Reisedaten, da Tickets unter der Woche oft günstiger sind. Vermeide teure Stoßzeiten und prüfe auch Bahn-Pässe wie den Interrail-Pass oder Rabattkarten für junge Leute oder Senioren. Manchmal helfen auch Vergleichsportale und Last-Minute-Angebote, günstigere Preise zu finden. Die besten Chancen auf günstige Tickets gibt es in der Nebensaison und unter der Woche am Dienstag und Mittwoch.
Die Bahncard kann sich bei Nachtzügen lohnen, insbesondere wenn du regelmäßig fährst oder längere Strecken zurücklegst, da sie Rabatte auf Fahrkarten und Schlafwagenbuchungen bietet. Bei Sparpreisen oder Spezialangeboten für Nachtzüge ist die Card jedoch weniger nützlich, da diese oft schon günstiger sind als die Ersparnisse durch die Karte. Wenn du nur selten mit (Nacht)Zügen reist, ist die Bahncard nicht die beste Wahl.