Zecken sind wirklich lästig. Nicht nur, weil die kleinen Krabbler sich festbeißen und an dein Blut wollen. Als würde das nicht reichen, übertragen sie zu allem Überfluss auch noch Krankheiten, die ernsthafte Konsequenzen mit sich bringen – teilweise kannst du daran sogar sterben.
Auch wenn das sehr dramatisch klingt, ist es nicht notwendig, nach jedem Stich panisch in die Notaufnahme zu fahren und dort einen Platz zu blockieren. Wann es wirklich sinnvoll ist, mit einem Zeckenstich medizinischen Rat einzuholen, erfährst du bei watson.
Sobald du einen Zeckenstich bemerkst, solltest du das Tier so schnell wie möglich entfernen – im besten Fall kannst du so eine Infektion verhindern.
Achte dabei darauf, die Zecke vollständig herauszuziehen, sodass keine Reste von ihr in deinem Körper bleiben, um einer Entzündung vorzubeugen.
Greife die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zecken-Werkzeug nah an der Hautoberfläche und ziehe sie langsam heraus. Du solltest sie niemals am vollgesogenen Körper greifen!
Auch Öl oder Klebstoff haben bei der Zeckenentfernung nichts zu suchen. Sie sorgen nur dafür, dass das Tier gereizt wird. Dadurch kann es Speichel und damit auch Infektionserreger abgeben.
Anschließend solltest du die Stelle so schnell wie möglich desinfizieren. Das RKI empfiehlt, auch dann schnell zu handeln, wenn du gerade kein passendes Werkzeug zur Hand hast. In diesem Fall kannst du deine Fingernägel nutzen.
Nachdem du die Einstichstelle gesäubert hast, solltest du sie dir genau merken und beobachten. Du kannst auch Fotos machen, um eventuelle Veränderungen festzuhalten.
Dabei solltest du genau im Auge behalten, ob sich die Haut rund um den Stich verändert. Die ersten sieben bis vierzehn Tage sind dabei besonders entscheidend.
Falls du beim Beobachten der Einstichstelle einen Infektionsring, umgangssprachlich auch als Wanderröte bekannt, bemerkst, ist ein Besuch bei deinem:r Haurärzt:in sinnvoll.
Diese Infektion ist oft im Inneren weniger rot als am Rand und deutet auf eine beginnende Borreliose hin.
Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein ist medizinischer Rat sinnvoll, vor allem dann, wenn du dich in einem FSME-Risikogebiet aufhältst oder aufgehalten hast.
Laut RKI ist es nicht erforderlich, nach jedem Zeckenstich zu einem:r Ärzt:in zu gehen. Die Tests sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausschlaggebend genug und können eine Infektion weder bestätigen noch ausschließen.
Nach einem Zeckenstich solltest du das Tier schnell und sicher entfernen und die Stelle desinfizieren. Anschließend kannst du ruhig bleiben und die Stelle beobachten, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.