Leben
watson antwortet

FSME und Zecken: Symptome, Schutz, Impfung – alle Infos

ARCHIV - 07.09.2020, Brandenburg, Sieversdorf: Im Gegenlicht ist der Schatten einer Zecke (Ixodida) auf einem Blatt zu sehen. Das Tier wartet auf Beute. Viele Zeckenarten sind bedeutende Krankheitsübe ...
Die kleine Gefahr lauert im Sommer gerne in grünen Gebieten.
Bild: dpa-Zentralbild / Patrick Pleul
watson antwortet

FSME: Was ist das eigentlich?

09.04.2025, 09:4709.04.2025, 09:47
Mehr «Leben»

Sommer, Treffen im Park, Festivals – die warme Jahreszeit hat einiges zu bieten! Doch es gibt eine kleine, aber nicht ganz ungefährliche Sache, die oft übersehen wird: die Zecke. Die Tierchen können uns nicht nur mit Juckreiz und unangenehmen Stichen quälen, sondern auch Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Watson klärt auf und gibt dir alle Infos, die du zum Thema brauchst.

Was passiert, wenn man FSME hat?

Wenn man sich mit dem FSME-Virus infiziert, tritt zunächst eine grippeähnliche Erkrankung auf, mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit, die nach einigen Tagen wieder abklingen können. Nach einem Zeckenbiss dauert es in der Regel sieben bis 14 Tage, bis erste Symptome von FSME auftreten. Bei einem Teil der Betroffenen entwickelt sich jedoch eine zweite Phase, in der das Virus das Gehirn und die Hirnhäute angreift und eine Meningoenzephalitis verursacht. Dies kann zu starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit und in schweren Fällen zu Lähmungen oder sogar Koma führen. Es gibt keine spezielle Behandlung, aber in den meisten Fällen erholen sich die Patienten vollständig, wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird.

Was ist eine Meningoenzephalitis?

Eine Meningoenzephalitis ist eine Entzündung, die sowohl die Hirnhäute (die schützenden Membranen des Gehirns) als auch das Gehirn selbst betreffen können. Sie wird häufig durch Viren wie das FSME-Virus, aber auch durch Bakterien oder andere Erreger verursacht. Zu den Symptomen gehören starke Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit und in schweren Fällen auch Krampfanfälle oder Lähmungen. Da die Entzündung das Gehirn angreift, können bleibende neurologische Schäden auftreten. Die Behandlung hängt von der Ursache ab und erfolgt meist mit antiviralen oder entzündungshemmenden Medikamenten. Eine schnelle medizinische Behandlung ist entscheidend, um ernsthafte Schäden zu vermeiden.

Wie merke ich, ob ich FSME habe?

FSME zeigt sich zunächst mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelschmerzen, die ein bis zwei Wochen nach einem Zeckenstich auftreten können. Wenn sich die Krankheit weiterentwickelt, können starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit und in schweren Fällen Lähmungen hinzukommen. Wenn du solche Symptome bemerkst, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Für eine gezielte Diagnose der FSME erfolgt eine Bestimmung von Antikörpern gegen FSME-Viren im Blut.

Kann FSME von alleine heilen?

FSME heilt in vielen Fällen nicht von allein, besonders wenn die zweite Phase mit schweren Symptomen wie Meningoenzephalitis eintritt. In der ersten Phase, in der grippeähnliche Symptome auftreten, können die Beschwerden zwar nach einigen Tagen von selbst abklingen, doch die Krankheit kann sich verschlimmer. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.

Ist FSME meldepflichtig?

Ja, FSME ist meldepflichtig. In Deutschland müssen Ärzte Fälle von FSME an das zuständige Gesundheitsamt melden, wenn die Diagnose bestätigt ist. Dies dient der Überwachung und Kontrolle der Verbreitung der Krankheit, insbesondere in Gebieten, in denen das Risiko einer Infektion hoch ist.

Was ist der Unterschied zwischen Borreliose und FSME?

Der Hauptunterschied zwischen Borreliose und FSME liegt in den Erregern: Borreliose wird durch Bakterien (Borrelia) verursacht, während FSME durch ein Virus übertragen wird. Borreliose verursacht häufig eine Hautrötung und kann mit Antibiotika behandelt werden, während FSME grippeähnliche Symptome und in schweren Fällen eine Entzündung des Gehirns (Meningoenzephalitis) hervorrufen kann.

Wie schütze ich mich vor FSME?

Der beste Schutz vor FSME ist die Impfung. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) schützt die Impfung zu nahezu 97 Prozent vor einer schweren Erkrankung, wenn sie korrekt durchgeführt wird. Die Impfung wird besonders Menschen empfohlen, die in Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten, wie etwa in Wäldern oder auf Wiesen, wo Zecken verbreitet sind. Neben der Impfung helfen auch Maßnahmen wie das Tragen von schützender Kleidung, die Verwendung von Zeckenschutzmitteln und das regelmäßige Absuchen des Körpers nach Zecken.

Wann ist die beste Zeit für eine Zeckenimpfung?

Die beste Zeit für eine Zeckenimpfung ist frühzeitig, bevor die Zeckensaison beginnt, idealerweise im Herbst oder Winter. Die Impfung schützt gegen die durch Zecken übertragenen Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Es dauert etwa drei Wochen, um die erste Impfdosis wirksam zu machen, und eine vollständige Grundimmunisierung erfordert in der Regel drei Dosen.

Es ist jedoch auch jederzeit möglich, eine Impfung zu erhalten – der Schutz wird dann aber nicht sofort wirken und man sollte die Zeckenimmunisierung rechtzeitig abschließen.

Das Robert Koch-Institut verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 686 FSME-Todesfälle, was im Vergleich zur Gesamtzahl der Infektionen eine niedrige Sterberate darstellt. Dennoch kann FSME zu schweren neurologischen Komplikationen führen, daher ist Vorsicht geboten.

Elektronische Patientenakte eingeführt: Sind meine Daten noch geschützt?

Über die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ist in Deutschland jahrelang diskutiert worden. Im Jahr 2021 wurde sie dann offiziell eingeführt, aber kaum jemand hat sie genutzt. Die Nutzung war nämlich bislang freiwillig und das Anmeldeverfahren eher kompliziert.

Zur Story