Dass die Amerikaner:innen einen, sagen wir: interessanten Geschmack haben, ist allgemein bekannt. Auch der Zuckerkonsum ist in den Vereinigten Staaten im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch.
So kommt es also, dass Geschäfte wie Starbucks, McCafé und Dunkin' Donuts weltweit teils übersüße Spaßgetränke verkaufen. Es ist mitunter schwierig, das Gebraute noch als Kaffeegetränk zu benennen.
Vielmehr gleicht es oft einer Süßspeise in flüssiger Form. So auch im neuesten viralen Getränk von Dunkin' Donuts.
Das auf Tiktok viral gegangene Rezept liest sich wie eine einzige Provokation: 26 Portionen Zucker – fast die Hälfte des Bechers –, dazu zehn Schuss Sahne und zwölf Pumpstöße Mint-Chocolate-Chip-Sirup.
Ein klassischer Fall von Rage-Bait: Die Empörung – und damit das Viralgehen des Videos – war vorprogrammiert. "Ich weiß nicht, warum irgendjemand einen Mocha mit Zahnpasta-Geschmack haben wollen würde", gesteht sogar Connor, der Mitarbeiter von Dunkin' Donuts während der Anleitung des Getränke-"Monstrums" in einem Video.
Während er die einzelnen Zutaten im vorletzten Schritt umrührt, kürt er das Getränk kurzerhand zu "Diabetes im Becher". Ein Schuss Kaffee muss zuletzt natürlich auch noch rein, es ist ja immerhin ein Kaffeegetränk. Auch an Eiswürfeln wird nicht gespart, die den Becher – und die Gemüter der Zuschauer:innen – schließlich final zum Überlaufen bringen.
Ein Nutzer rechnet vor: "Ich habe die Kalorien auf etwa 1.300 geschätzt. 420 allein für die 26 Löffel Zucker, 600 für die zwölf Portionen Sirup und rund 250 für die Sahne." Für eine andere Person ist es der klare "Sprint" zur Diabetes-Diagnose.
"Ich würde mich schämen, so etwas überhaupt zu bestellen", kommentiert ein:e User:in. Eine weitere Person vermutet daher: "Das ist doch eine Fake-Bestellung, unmöglich, dass das echt ist."
Eine weitere Userin bestätigt die verdorbenen Sonderwünsche von Café-Kund:innen hingegen. Sie kommentierte: "Ich hatte einmal einen Kunden, als ich in einem Feinkostladen gearbeitet habe, der wollte zwölf Löffel Zucker in einem kleinen Kaffee. Das hat buchstäblich die Hälfte des Bechers gefüllt." Auch ein weiterer Kommentar bestätigt: "Es ist verrückt, wie viele solcher Bestellungen wir bekommen."
"Wir werden für den Kunden beten", erklärt Connor, nachdem er das sonderbare Getränk fertiggestellt hat, "wir hoffen, es geht ihm gut".
Dass dabei nicht unbedingt der einmalige Konsum des Getränks, sondern eine smarte Strategie dahinterstecken könnte, erklärt ein Kommentar. Die Userin gesteht, sie habe so etwas in der Vergangenheit selbst mit ihren liebsten Sirupsorten gemacht.
"Ich nehme das dann mit nach Hause und nutze es als Mixer für meinen Espresso", erklärt sie ihren Hack. Das dürfte wohl auf Dauer günstiger sein, als sich regelmäßig ein Getränk im Shop von Dunkin' Donuts zu kaufen.