Wer 640 Euro für einen Restaurantbesuch pro Person ausgibt, der möchte einen perfekten Abend haben: Eine kulinarische Reise erleben, eine Geschmacksexplosion – und nicht zuletzt einen perfekten Service.
Luis Carlos Zaragoza hatte sich kürzlich so einen Abend erwartet, zumal er nicht zum ersten Mal in dem hochpreisigen Sushi-Restaurant in New York speiste. Das Restaurant ist mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet, gilt als eine der renommiertesten Sushi-Adressen in der Metropole. Doch in einem Tiktok-Video fällt Zaragosa ein vernichtendes Urteil über den Restaurant-Besuch. Er wirft dem Betrieb gar Geschlechterdiskriminierung vor. Der Grund ist ein Angebot des Mitarbeiters.
Luis Carlos Zaragoza postet auf Tiktok regelmäßig Videos über seine Besuche in hochpreisigen und besonderen Restaurants. Damit ist er durchaus erfolgreich. Meist erhält er damit mehrere 10.000 Klicks. Das Video über das hochpreisige Sushi-Restaurant in New York aber ging durch die Decke: Über 7,3 Millionen Views verzeichnet es (Stand: 18. März). Dabei ist es eines der ersten Videos, in denen ein Gastronomiebetrieb so schlecht wegkommt. Der Clip beginnt mit den Worten: "Das ist unsere erste schlechte Bewertung seit langer Zeit."
Umgerechnet etwa 640 Euro (700 US-Dollar) mussten Gäste an jenem Abend für ein Menü samt Weinbegleitung hinblättern, wie er weiter erklärt. Doch der Mann zeigt in dem Video seine Unzufriedenheit über die Portionen und den Service in dem Restaurant, das er schon öfter besucht hatte. Und das, obwohl das Luxus-Lokal als eine der renommiertesten Sushi-Adressen in der Stadt gilt.
In dem Clip präsentiert Luis sein kulinarisches Erlebnis sowie das Essen, zu dem rotes Bonito-Sashimi, in Panko gebratene Flunder mit Kaviar und weiße Trüffelblätter gehörten. Obwohl die Speisekarte vielversprechend klang, erklärt der Gast, dass nicht alles so üppig war, wie es schien. In dem Tiktok-Video beschwert sich Zaragoza etwa über die unterschiedlichen Portionen, die in seiner Gruppe serviert wurden. Er bezichtigt das Lokal gar der Lebensmittelverschwendung und Geschlechterdiskriminierung.
So behauptet er, dass der einzigen Frau am Tisch vom Personal am Veranstaltungsort mitgeteilt worden sei, dass sie kleinere Portionen erhalten würde als Männer. Und das, obwohl ihre Rechnung am Ende des Essens immer noch den gleichen Betrag ausmachte. Ihr "wurde gesagt, sie bekäme kleinere Portionen", erklärt er.
Und weiter: "Wir wissen, dass dies in manchen Lokalen eine gängige Praxis für Omakase ist, aber sie hat nicht danach gefragt. Wenn der Preis auch nicht an die kleineren Portionen angepasst wurde, sollte jeder die gleiche Menge erhalten." Omakase bezeichnet eine japanische Esskultur, wonach dem Chef die Auswahl überlassen wird, was in einem Restaurant serviert wird.
Die Reaktionen auf das Video fallen gemischt aus. Einige User schließen sich Zaragozas Empörung an. "Die werden mich dort sicher nie sehen", schreibt etwa eine Userin. Die meisten aber nehmen den hohen Preis des Menüs generell ins Visier. "Siebenhundert pro Person?", kommentiert ein User ungläubig, während ein anderer vorschlägt, für weniger Geld nach Japan zu reisen und dort das gleiche Essen zu bekommen. Andere schreiben, dass sie zu ohnehin zu "broke" seien, um für so viel Geld im Restaurant zu essen.
Auf die Vorwürfe des Gastes reagierte das Restaurant und erklärte gegenüber der "Daily Mail" seine Praxis: "Vor Beginn des Sushi-Teils des Menüs fragt der Chef oft die Gäste, ob sie kleinere Reisportionen bevorzugen. Ein Angebot, das sie gerne ablehnen können." Dieser Schritt werde unternommen, um sicherzustellen, dass die Gäste das gesamte Menü genießen können, ohne vorzeitig satt zu sein.