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Semesterstart: So viel zahlen Studierende für Mieten in WG-Zimmern

Eine Werbung mit dem Schrift WG Zimmer Frei in Berlin Neuk
Wenn Wohnen zum Luxus wird. Studenten haben es immer schwerer, eine Bleibe zu finden.Bild: IMAGO/Emmanuele Contini
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Semesterstart: So viel müssen Studenten in Deutschland für ein WG-Zimmer zahlen

18.09.2024, 19:41
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In Deutschlands Hochschulen und Universitäten steht der Start zum neuen Semester kurz bevor. Die Studierenden sind oft auch außerhalb von ihrer akademischen Hauptbeschäftigung mit schwierigen Lebenssituationen konfrontiert. Weil meist wenig Geld nebenher verdient werden kann, verbringen die meisten Menschen ihre Studienjahre in Gemeinschaftswohnungen.

Doch selbst WG-Zimmer sind heutzutage teuer. Dafür gibt es diverse Gründe, wie die Folgeerscheinungen der Inflation, die Krise der Rohstoff- und Baumaterialerzeuger und der schon lange schwelende Mangel an Wohnraum. Obwohl die Faktoren überall die Preise in die Höhe treiben, zeigt eine Studie, wie groß die Differenzen auf dem Wohnungsmarkt sind.

Die Studie hat nun offengelegt, wie viel WG-Zimmer an Deutschlands Hochschulstandorten kosten. Kurz vor dem Start des Wintersemesters müssen Studierende im Schnitt 489 Euro im Monat für ihre geteilte Unterkunft bezahlen.

Deutschlands teuerster Hochschulstandort ist keine Überraschung

Dabei sind die Unterschiede bei den Mietpreisen in verschiedenen Städten teils erheblich. Das geht aus einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit der Vermittlungsplattform "wg-gesucht.de" hervor.

Seit dem Wintersemester 2023 / 2024 sind die WG-Zimmer demnach im Schnitt um 17 Euro teurer geworden. "Nach dem Auslaufen der Covid-19-Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Wohnkosten extrem gestiegen. Jetzt können wir eine Erholungsphase erkennen", sagte Projektleiter Stefan Brauckmann zu den Zahlen. Vor dem Wintersemester 2013 / 2014 kostete ein WG-Zimmer im Schnitt noch 324 Euro.

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Die Konkurrenz um WG-Zimmer ist in Deutschland gegroß.Bild: dpa / Rolf Vennenbernd

Spitzenpreise werden dabei vor allem in den großen Metropolen verlangt. Wenig überraschend sind die Mieten in München am teuersten. In der bayerischen Landeshauptstadt zahlen Studierende durchschnittlich 790 Euro pro Monat für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft. Das sind 40 Euro mehr als noch zu Beginn des Wintersemesters 2023/24.

Mieten weiter gestiegen: So teuer ist das WG-Leben im neuen Semester

Auf den Plätzen folgen Frankfurt mit durchschnittlichen Mietkosten von 680 Euro, was ein Plus von 50 Euro zum Vorjahr bedeutet, und Berlin mit gleichbleibenden 650 Euro. Hamburg (620 Euro) und Köln (600 Euro) komplettieren die Top fünf der teuersten Hochschulstandorte Deutschlands.

"Auch in diesem Wintersemester hat sich wieder gezeigt, dass die vergleichsweise günstigen Angebote sehr schnell wieder aus dem Netz genommen wurden. Personen, die erst sehr spät eine Zulassung zum Studium bekommen oder sich nicht vor Ort um eine Unterkunft kümmern können, weil zum Beispiel noch kein Visum erteilt wurde, unterliegen einem größeren Marktdruck", sagte Brauckmann.

Die Studie ermittelte auch die günstigsten Hochschulstandorte. So kommen Studierende etwa in Siegen (330 Euro), Jena (328), Wismar (325) oder Chemnitz (290) deutlich billiger unter. Allerdings ist hier die Datenlage nicht so zuverlässig wie bei den viel größeren Standorten.

Geringe Mietpreise gibt es vor allem in Ostdeutschland

Für die Auswertung wurden mehr als 9000 Angebote analysiert, die in den letzten beiden August-Wochen online gestellt wurden. Berücksichtigt wurden Angebote für alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen).

Brauckmann zufolge sind dort 90,5 Prozent der Studierenden eingeschrieben. In die Auswertung genommen wurden ausschließlich Angebote für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohner:innen. Neugründungen wurden nicht berücksichtigt.

Zimmer in Wohngemeinschaften werden auf "wg-gesucht.de" in der Regel mit Warmmieten angeboten. Enthalten sind dabei auch die Kosten für Strom, Internet sowie die Möblierung und technische Ausstattung in den gemeinschaftlich genutzten Räumen.

dpa/ sek

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