Die Lebensmittelpreise in Deutschland waren in den vergangenen Monaten ein zentrales Thema für Verbraucher:innen. Als Ursachen werden immer wieder die Inflation sowie klimabedingte Ernteausfälle angeführt. Besonders Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch und Gemüse sind betroffen.
Auch die Eigenmarken der Discounter und Supermärkte sind teurer geworden. Viele Haushalte kämpfen weiterhin mit knappen Budgets und suchen derzeit umso mehr nach Einsparmöglichkeiten. Prognosen deuten darauf hin, dass das hohe Preisniveau bestehen bleibt, selbst wenn sich die Inflation verlangsamt.
Diese Voraussage hat nun auch der Präsident des Bauernverbandes bekräftigt.
Die aktuellen Preisentwicklungen in Supermärkten beobachtet auch Bauernpräsident Joachim Rukwied. Dennoch hat er wenig Verständnis für Bürger:innen, die sich etwa über die Butterpreise aufregen. Als Erklärung zog er gegenüber der "Frankfurter Rundschau" einen interessanten Vergleich:
Das beliebte Produkt zum Broteschmieren sei "ein Toplebensmittel". Und generell seien Lebensmittel "in Summe mehr wert als den Preis, den sie bei uns haben".
Dies sage er "aus tiefster Überzeugung". Dementsprechend äußerte Rukwied, dass die derzeitigen Butterpreise immer noch zu niedrig seien. Laut der "Frankfurter Rundschau" kosten 250 Gramm bei Eigenmarken bis zu 2,39 Euro, Markenprodukte hingegen lägen gar teils über 3,50 Euro.
Natürlich gibt es bei vielen Artikeln ein Auf und Ab der Preise und viele Supermärkte und Discounter haben immer mal wieder vorübergehende Rabattaktionen. Diese Unwägbarkeiten sind auch Bauernpräsident Joachim Rukwied bekannt.
Dass es jedoch zu einem allgemeinen und dauerhaften Sinken der Preise kommen kann, daran äußerte er nun dennoch Zweifel.
Laut Rukwied kommen die Preissteigerungen etwa bei der Butter auch nicht von irgendwo. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Es liege zum einen daran, dass "Fett eine hohe Nachfrage hat und deshalb auch Milchfett verwendet wird".
Zudem werde generell weniger produziert, "unter anderem wegen des Rückgangs der Milcherzeugung in Deutschland". Letztendlich sei auch der Milchpreis gestiegen.
Die Milchpreissteigerung findet Rukwied sogar gut, denn sie sei "in Teilen auch bei den Milchbauern angekommen".