Das Leben hat sich für Veganer:innen in den vergangenen Jahren deutlich erleichtert. Mittlerweile gibt es ein vielfältiges Angebot an veganen Alternativen zu tierischen Produkten. Vom pflanzlichen Bacon bis zum veganen Thunfisch – die Möglichkeiten sind schier unendlich. Vor allem Milchalternativen gehören zum Standardsortiment in jedem Supermarkt.
Den Grundstein für vegane Milch legte das schwedische Unternehmen Oatly, das bereits in den 90er-Jahren die erste kommerzielle Hafermilch entwickelte. Seit einigen Jahren sind die Produkte auch aus den deutschen Supermärkten nicht mehr wegzudenken.
Das Unternehmen hat seine Produktpalette stetig ausgeweitet. Im vergangenen Jahr brachte es mit dem "Oatgurt" eine Joghurtalternative heraus. Doch nach nicht einmal zwölf Monaten steht das Produkt vor dem Aus.
Denn Oatly nimmt den "Oatgurt" wieder vom deutschen Markt. Das geht aus einem Bericht der "Lebensmittel Zeitung" hervor. Die Joghurtalternative gab es seit März 2024. Der "Oatgurt" war in den fünf Geschmacksrichtungen Natur ungesüßt, Vanille, Heidelbeere, Erdbeere und Mango Pfirsich Passionsfrucht erhältlich und wurde bei Edeka, Rewe und Kaufland verkauft.
Neben Deutschland werden die Produkte auch in Österreich und der Schweiz gestrichen. In Ländern wie Schweden oder Finnland, wo das Produkt schon länger zum Sortiment gehört, soll der "Oatgurt" dagegen erhalten bleiben.
Zurzeit seien noch vereinzelt Artikel im Handel, die abverkauft werden, sagt Svenja Fritz, Co-Geschäftsführerin für den deutschsprachigen Raum gegenüber der "Lebensmittel Zeitung". Gleichzeitig betont sie, dass die Joghurtalternative vorerst vom Markt genommen werde. Ob und wann eine Rückkehr ansteht, lässt sie allerdings offen.
"Wir sehen das nicht als Niederlage", betont Fritz. Manchmal gehöre es für Hersteller dazu, mutige Entscheidungen zu treffen und Artikel nicht weiterzuführen.
Der Markt für Joghurt-Alternativen wird von Alpro, einer Marke des Lebensmittelkonzerns Danone, dominiert. Der Hersteller hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund 65 Prozent. Oatly konnte hier Markt im ersten Jahr offenbar nicht die gewünschten Ziele erreichen. Neben dem schwedischen Unternehmen führt die "Lebensmittel Zeitung" Alnatura, Vly und die Privatmolkerei Bauer an, die bei den Joghurtalternativen nach höheren Marktanteilen streben.
Die Frischkäsealternative von Oatly soll Fritz zufolge erhalten bleiben. Insgesamt möchte sich der Hersteller im deutschsprachigen Markt aber auf sein Kerngeschäft fokussieren: die pflanzlichen Milchalternativen. Bei der Hafermilch ist das schwedische Unternehmen mit einem Umsatzmarktanteil von 38 Prozent bereits Marktführer, nun nimmt es einen größeren Markt ins Visier.
"2025 wollen wir in Deutschland der Marktführer der gesamten Pflanzendrink-Kategorie werden", betont Fritz. In Österreich und der Schweiz ist dieses Ziel bereits erreicht, in Deutschland liegt Oatly mit 26 Prozent auf Platz drei hinter Alpro (30 Prozent) und den Eigenmarken der Supermärkte (31 Prozent).