Produktrückrufe schaden Märkten, Unternehmen und Kund:innen und doch lassen sie sich nicht vermeiden. Auch wenn Maschinen weniger fehleranfällig sind als Menschen, können auch sie Probleme bereiten. Überall dort, wo Waren maschinell hergestellt oder verpackt werden, ist nicht auszuschließen, dass zum Beispiel Fremdteile in die Produkte geraten.
Weil das regelmäßig passiert, gibt es Webseiten wie lebensmittelwarnung.de, wo Unternehmen und Supermärkte gebündelt vor Gefahren warnen können. Denn wenn solche Produktionsfehler festgestellt werden, gilt es schnell zu handeln, um Schaden von den Kund:innen abzuwehren.
Das ist jetzt auch im Falle eines beliebten Lidl-Produktes geschehen, das schleunigst aus dem Verkehr gezogen werden musste. Denn es könnte gefährliche Kunststoffteile enthalten.
Die Rede ist von Kartoffeltaschen, genauer gesagt den "Harvest Basket Kartoffeltaschen Rinderbacon Emmentaler" in der 600-Gramm-Packung.
In dem Tiefkühlprodukt der Wernsing Feinkost GmbH, das von Lidl bundesweit verkauft wurde, sind besagte Kunststoffteile entdeckt worden. Betroffen sind die Packungen mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 14.07.2023 und 15.07.2023. Kund:innen sollten den Rückruf unbedingt beachten und das Lebensmittel keinesfalls konsumieren.
Vonseiten des Herstellers heißt es, dass das Produkt in allen Lidl-Filialen zurückgegeben werden kann. Der Kaufpreis werde selbstverständlich erstattet, auch ohne Vorlage des Kassenbons. Zugleich betont die Wernsing Feinkost GmbH, dass seine anderen bei Lidl in Deutschland verkauften Produkte nicht von dem Rückruf betroffen sind.
Auch wenn sich solche Produktionsfehler nicht vermeiden lassen und sie selten die Schuld des Supermarktes oder Discounters sind – der die Waren schließlich bloß verkauft – färben sie doch auf das Image des Marktes ab. Vor allem, wenn sie gehäuft vorkommen.
Davon kann bei Lidl aber nicht die Rede sein. Auch alle anderen Lebensmittelhändler müssen regelmäßig Produkte zurückrufen. Trotzdem dürfte die Meldung dem Konzern, der wie Kaufland dem deutschen Milliardär Dieter Schwarz gehört, alles andere als recht sein.
Denn erst Anfang des Jahres machte Lidl mit kräftigen Preiserhöhungen Schlagzeilen. Wasser, einige Säfte und diverse Milchprodukte wurden teilweise um 17 Prozent teurer. Anders als sonst ist Lidl dieses Mal vorgeprescht und hat die Preiserhöhungen vor der Discounter-Konkurrenz verkündet.