
Unilever rüstet seine Eistruhen mit einer smarten Kamera- und KI-Technologie aus. (Symbolbild)Bild: imago images/imago stock&people
Supermarkt
Kameras über Tiefkühltruhen, die alle Produkte genau überwachen? Klingt futuristisch, ist aber bald Realität im Supermarkt. KI im Einzelhandel wird längst getestet – jetzt auch bei der wohl kältesten aller Produktkategorien.
21.03.2025, 15:4821.03.2025, 15:48
Eistruhen im Supermarkt? Die stehen bisher eher unauffällig in der Ecke – oft nur halb voll, manchmal unordentlich. Die Befüllung bindet wichtige Ressourcen der Mitarbeitenden. Schließlich müssen sie laufend das Geschäft auf fehlende Produkte checken.
Das könnte sich bald radikal ändern: Der Lebensmittelriese Unilever bringt in deutschen Märkten eine neue Technologie zum Einsatz, die auf den ersten Blick wie Überwachung klingt, auf den zweiten aber das Einkaufen verbessern soll.
Der Konzern rüstet seine Eistruhen mit einer smarten Kamera- und KI-Technologie aus. Die Idee: Eine kleine Kamera über der Truhe checkt in Echtzeit, ob Produkte fehlen – und informiert sofort das Personal oder den Außendienst. Laut Unilever ist das System bereits in ersten Supermärkten aktiv – etwa bei Edeka, Rewe oder Kaufland. Es könnte eine Technologie sein, die bald auch breiter zum Einsatz kommt.
KI-Eistruhen: So funktioniert die Überwachung im Supermarkt
Die KI-Lösung basiert laut "Lebensmittelzeitung" auf Bilderkennung und gleicht den Ist-Zustand der Truhe mit einem Soll-Plan ab. Wenn Eis fehlt, wird das registriert – ganz ohne menschliches Zutun. Das Ziel ist "ein stets vollständiges und attraktives Angebot", wie Unilever es nennt. Für Konsument:innen heißt das: mehr Auswahl, weniger leere Regale. Für Händler:innen bedeutet dies weniger Aufwand bei der Kontrolle.
Die smarten Eistruhen sollen nicht das Personal ersetzen, sondern unterstützen. Statt regelmäßig durch den Markt zu laufen und nach leeren Plätzen zu suchen, können Mitarbeitende gezielter reagieren und so wertvolle Zeit sparen. Und auch für den Außendienst ist die Innovation spannend: Der kann via Fernzugriff checken, ob eine Truhe bei einer bestimmten Verkaufsstelle Nachschub braucht.
Datenschutz-Sorgen? Laut Unilever unbegründet
Datenschutz-Besorgte könnten hier skeptisch werden. Schließlich sind es weitere Kameras mehr. Doch auch wenn es sich um Überwachung handelt: Die Technologie erkenne keine Gesichter und verfolge keine Personen, betont jedenfalls Unilever. Es gehe rein um Produktplatzierung und Regalfüllung – nicht um Kundenverhalten. Zudem würden die Aufnahmen nicht dauerhaft gespeichert, wie die "Lebensmittelzeitung" mit Berufung auf Unilever-Angaben berichtet.
Noch ist die KI-Eistruhe nicht überall zu finden. Denn derzeit testet Unilever das System zunächst an ausgewählten Standorten – rund 500 Stück sind aktuell im Einsatz.
Allerdings könnte dieses System der künftige Standard werden.
Wenn der Test erfolgreich läuft, soll die Technik flächendeckend ausgerollt werden. Die große Frage: Wird das Modell auch auf andere Kühl- oder Warenbereiche übertragen? Unilever hält sich hier noch bedeckt. Doch dieser Rückschluss ist bei erfolgreichem Einsatz sehr wahrscheinlich. Fest steht: Der Einzelhandel wird digitaler – auch dort, wo man’s nicht unbedingt erwartet.
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