Es gibt viele Faktoren, die Flüge ungemütlich machen. Turbulenzen können den Mageninhalt aus dem Körper schütteln, anstrengende Sitznachbar:innen das Trommelfell kaputt schnarchen oder Pilot:innen müssen kehrtmachen, weil sie dummerweise ihren Reisepass vergessen haben.
Bei Flügen kommt es eben gelegentlich zu unangenehmen Überraschungen. Nur selten sind diese wirklich bedrohlich. Doch eine Überraschung verwandelte gleich zwei Flüge von Düsseldorf nach Beirut für die Passagier:innen in ein richtiges Horrorszenario.
Kund:innen der Airlines Eurowings und Condor wollten vergangenen Freitag eigentlich auf schnellem Weg nach Beirut kommen. Nur wenige Stunden sollte der Flug dauern. Während sie übers Mittelmeer flogen, hatte sich allerdings die Lage am Zielort verschärft.
Israel startete das erste Mal seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah einen Luftangriff auf einen Vorort in Beirut. Beide Flugzeuge befanden sich währenddessen bereits im Sinkflug, mussten aber hinsichtlich der unklaren Lage ein paar Kilometer vor der Küste umkehren.
Sie landeten am Flughafen Larnaca auf Zypern. Es dauerte im Anschluss einige Stunden, bis überhaupt etwas passierte. Wartezeit. Die Fluggesellschaften klamüserten aus, wie es weitergehen soll – und kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Condor entschied sich, die Fluggäste zurück nach Düsseldorf zu bringen. Es folgten Rückerstattungen und Umbuchungen. Bürokratisch ein lästiger, dafür aber sicherer Weg. Eurowings hat hingegen alternative Beförderungsmöglichkeiten von Larnaca nach Beirut organisiert, schreibt "Aerotelegraph". Schwierig war es nur, die Personen vernünftig zu verteilen. Eine Airline bot Nachtflüge an, hatte aber nicht ausreichend Sitzplätze zur Verfügung.
Und so mussten die Fluggäste bis zum nächsten Tag warten. Dass sie sich trotz der Lage in Beirut auf dem Weg gemacht haben, dürfte das beeindruckendste an der ganzen Geschichte sein. Wobei davon auszugehen ist, dass viele Verwandte vor Ort haben. Vielleicht wollten sie deswegen weiterhin einen Besuch riskieren.
Ob die Passagier:innen wohlbehalten angekommen sind, ist nicht bekannt.