Die Sommer-Saison kommt gerade richtig in Fahrt, die Urlauber:innen sind bereits fleißig unterwegs, hierzulande besonders an Ost- und Nordsee. Und natürlich gehört für einen großen Teil von ihnen ein Bier zur Entspannung dazu.
Die deutschen Küstenregionen haben diesbezüglich auch einiges zu bieten, vor allem Flensburger oder Störtebeker, aber auch viele kleinere Brauereien bieten ihre Hopfenelixiere feil. Da wäre etwa die Inselbrauerei auf Rügen, die sich durch besonders hübsch bedruckte Flaschenetiketten auszeichnet.
Doch gerade jetzt, wo die Temperaturen vernünftig steigen, sich die Sonne regelmäßig blicken lässt, drohen die Bierpreise ebenfalls zu steigen – und das nicht zu knapp.
Es seien besonders die gestiegenen Kosten für Energie, Getreide, Löhne und Transport, die den Brauereien zu schaffen mache, sagte Markus Berberich, Geschäftsführer der Rügener Inselbrauerei zu "Moin.de". Diese lägen rund 30 Prozent über dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg. Auch beim Hopfen, eine der Kernzutaten, soll der Preis auf einem konstant hohen Niveau verharren.
Laut Berberich werden es vor allem die kleinen und mittelständischen Brauereien sein, die unter dem Kampf ums Überleben leiden werden, sprich: sie könnten untergehen. "Kleine oder Mittelstandsbrauereien sind nicht systemrelevant. Das bedeutet, Preissteigerungen bei Rohstoffen wirken sofort."
Die Preissteigerungen müssen die Unternehmen auf die Kund:innen abwälzen. "Mittel- und langfristig werden die Bierpreise stark steigen – auf dem Weg dorthin wird es viele Brauerei-Insolvenzen geben", sagte Berberich. Er erwartet starke und unumgängliche Steigerungen in den Preisen.
Große Firmen wiederum, nun, die scheinen sich laut Berberich deutlich weniger betroffen zu zeigen. So erklärte das Friesische Brauhaus Jever "Moin.de", dass es erstmal keine Anpassung der Preise gebe, und zudem keine geplant sei.
Dass die Kosten für Rohstoffe und Vertrieb steigen, könnte natürlich auch bundesweit Auswirkungen auf die Brauereien haben. Und auch da werden wohl kleinere wie mittelständische Unternehmen deutlich mehr mit zu kämpfen haben.
Insgesamt setzt sich die deutsche Brauwirtschaft aus mehr als 1500 Braustätten zusammen. Vereinzelt gab es bereits Insolvenzen, zum Beispiel musste die 450 Jahre alte bayrische Traditionsbrauerei Bachmayer schließen. Wie viele es letztlich an Nordsee und Ostsee werden, ist noch unklar.