Was braucht man zum Ski-Fahren? Zunächst einmal die richtige Ausrüstung, Skier, aber natürlich auch Schnee. Letzteres gibt es in dem beliebten französischen Ski-Ort Chastreix-Sancy zwar genug, doch Ski-Fahrer:innen können hier in diesem Jahr trotzdem nur schwer auf ihre Kosten kommen.
Die Ski-Piste, auf der die Langläufer:innen normalerweise unterwegs sind, steht nämlich zum Teil im Eigentum eines Landwirten, der die Durchfahrt über sein Grundstück verweigert.
Ski-Fahrer:innen können die Piste deshalb nicht mehr normal nutzen. In den vergangenen Tagen ist der Streit zwischen dem Landbesitzer und den Einwohner:innen des kleinen Dorfes mehr und mehr eskaliert. Eine Petition soll helfen.
In den vergangenen Jahrzehnten gab es keinerlei Zoff zwischen der kleinen französischen Dorfgemeinde mit ihren 240 Einwohner:innen und dem Besitzer des Grundstücks. "Vierzig Jahre lang hat die Familie, der das Grundstück gehörte, das Zugangsrecht erteilt, und alles lief gut", zitiert "Le Parisien" den Bürgermeister von Chastreix, Michel Babut.
Seit März 2024 jedoch gibt es einen neuen Eigentümer. Und der handhabt es ganz anders mit der Ski-Piste, die durch sein Grundstück führt. "Als er ankam, hat er zuerst Stacheldraht und Überwachungskameras aufgestellt", beklagt Babut.
Die Situation sei seitdem völlig blockiert. Denn dafür, dass er das Durchfahrtrecht für Ski-Fahrer:innen über sein Grundstück erteilt, möchte der neue Eigentümer eine Gegenleistung. Die Gemeinde soll ihm 15 weitere Hektar abtreten. Kostenlos. "Wenn wir dem zustimmen, haben wir Angst vor einem Schneeballeffekt bei den anderen Besitzern", erklärt Babut.
Und so bleibt es dabei: Die Ski-Fahrer:innen müssen das Grundstück des Landwirten umfahren. "Es ist sehr problematisch für die gesamte Ski-Aktivität in der Gegend", fasst Lionel Gay, der Präsident des Gemeindeverbands des Massif du Sancy, die verfahrene Situation zusammen. Das Grundstück sei auch der "Verbindungspunkt" zu anderen Ski-Gebieten.
Ein Kollektiv kritisiert, dass unter anderem mehrere Geschäfte, Anbieter von Freizeitaktivitäten und Unterkünfte davon betroffen seien. Auf Social Media hat das Kollektiv deshalb eine Petition gestartet, die bereits rund 6000 Unterschriften hat. Die liegt nun bei dem Präfekten des Departements Puy-de-Dôme auf dem Tisch. Ob die Petition jetzt noch etwas ausrichten kann, bleibt abzuwarten.