Deutschland verzeichnete dieses Jahr einen ausgesprochen trockenen Frühlingsstart. Im März fielen in manchen Regionen gerade mal zehn Prozent der sonst üblichen Regenmengen. Und auch der April setzte diesen Trend fort: Trotz einzelner Regenphasen blieb der Niederschlag in diesem Monat insgesamt unterdurchschnittlich.
Das sorgte zwischenzeitlich dafür, dass der Pegelstand des Rheins auf ein erschreckend niedriges Niveau sank, was unmittelbare Folgen für den Schiffsverkehr hatte.
Doch nicht nur in Deutschland ist es bereits vor Beginn des Sommers ausgesprochen trocken, auch in Griechenland zeigen sich allmählich die Folgen des ausbleibenden Regens. Anfang der Woche sind gleiche mehrere Waldbrände in dem beliebten Urlaubsland ausgebrochen.
Wie die "Griechenland Zeitung" berichtet, wurde am Montag im Ort Dipseliza bei Keratea mindestens ein Gebäude zerstört, drei weitere seien in Gefahr gewesen; zudem wurden mehrere Menschen evakuiert. Am selben Tag war zudem ein Waldbrand bei Keramoti in der Nähe der nordgriechischen Stadt Kavala ausgebrochen. Stürmische Winde erschwerten die Löscharbeiten der dortigen Feuerwehr, heißt es in dem Bericht.
Doch damit nicht genug: Ebenfalls am Montag seien Waldbrände in der Gegend Kalyvakia im Westen der Peloponnes sowie auf der Insel Zakynthos gemeldet worden. Die griechischen Einsatzkräfte haben also schon alle Hände voll zu tun. Dabei beginnt die Waldbrandsaison offiziell erst zum 1. Mai
"Wir müssen feststellen, dass in Bezug auf die Klimakrise das Schwierigste noch vor uns liegt und wir auf die schlimmstmöglichen Szenarien vorbereitet sein müssen", sagte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis vergangene Woche bei einem Besuch des Ministeriums für Klimakrise und Katastrophenschutz, wie "Reisereporter" berichtet.
Allein im März habe die Feuerwehr wegen mehr als 1350 Busch- und Waldbränden ausrücken müssen. "Die Klimakrise ist bereits Realität – mit heißeren und trockeneren Sommern, die die Ausbreitung von Bränden begünstigen", erklärte Kyriakos weiter.
Laut "Reisereporter" ist die griechische Feuerwehr mittlerweile besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Derzeit sind mehr als 80 Drohnen einsatzfähig, die Brandherde frühzeitig identifizieren können. Außerdem zählt die Feuerwehr dieses Jahr 18.000 Einsatzkräfte, ein Fünftel mehr als noch zwei Jahre zuvor. Hinzukommen dem Online-Portal zufolge 2500 Saison-Feuerwehrleute und 4500 Menschen, die sich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren.
Die griechische Flotte an Löschflugzeugen und -hubschraubern sei hingegen geschrumpft. Deshalb sei ein Großteil der Luftfahrzeuge mittlerweile geleast, heißt es in dem Bericht.
Wer diesen Sommer einen Urlaub in Griechenland plant, kann sich jederzeit auf der Website des griechischen Zivilschutzes über die Waldbrandgefahr in den einzelnen Landesteilen informieren.
Wer ein Feuer bemerkt, sollte dies der griechischen Feuerwehr unter der Rufnummer 199 melden, schreiben die deutschen Vertretungen in Griechenland auf ihrer Internetseite. Und falls Urlauber:innen von einer Evakuierung betroffen sind, sollten sie unbedingt den Sicherheitsanweisungen der griechischen Behörden und der Brandschutzbeauftragten der Hotels Folge leisten.