Schottland: Eintrittsgebühr für beliebte Sehenswürdigkeit geplant
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der berühmteste Steinkreis im Land? In Großbritannien gab es auf diese Frage lange Zeit nur eine Antwort: Stonehenge. Das prähistorische Monument im Süden Englands zählt bis heute zu den bekanntesten archäologischen Stätten überhaupt.
In den vergangenen Jahren hat Stonehenge aber Konkurrenz von den Calanais Standing Stones bekommen. Die schottische Sehenswürdigkeit hat einen regelrechten Hype erlebt, nachdem sie als Inspiration für einen fiktiven Steinkreis (samt Zeitreise-Funktion) in der Erfolgsserie "Outlander" diente.
Anschließend strömten zahlreiche Tourist:innen zur Isle of Lewis. Rund 150.000 Menschen sollen allein 2019 gekommen sein, um einen Blick auf die uralten Steine zu werfen. Bis 2030 könnte sich diese Zahl um 25 Prozent erhöhen, berichtet "Independent". In diesem Zusammenhang ist auch die Rede vom "Outlander-Effekt".
Schottische Behörde kündigt Eintrittsgebühr für Steinkreis an
Angesichts dieser Aussichten schrillten bei einigen Menschen in Schottland bereits die Alarmglocken. Den dass sich die Calanais Standing Stones zu einem Touristen-Hotspot entwickeln, will man möglichst vermeiden.
Anders lässt sich wohl nicht erklären, warum die Historic Environment Scotland (HES) nun angekündigt hat, dass die Sehenswürdigkeit künftig nicht mehr kostenlos zu besichtigen sein soll.
"Wir wissen, wie besonders Calanais für die Einwohner von Lewis und für Besucher aus aller Welt ist", sagte Katey Boal, Leiterin der Nordregion bei HES. "Die Einführung eines Eintrittspreises wird dazu beitragen, das Denkmal für zukünftige Generationen zu schützen und zu erhalten."
Allerdings ist bislang weder bekannt, wie hoch die Eintrittsgebühr ausfallen wird, noch ab wann sie erhoben werden soll.
Anwohner und Touristen sollen langfristig profitieren
Klar ist hingegen, dass Anwohner:innen weiterhin freien Zugang zu dem prähistorischen Moment haben sollen. Zudem steht fest, welchem Zweck die Einnahmen am Ende dienen sollen. Konkret ist geplant, die Steine besser vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen und im Zuge der Neugestaltung des Besucherzentrums neue Arbeitsplätze zu schaffen.
"Unsere Pläne werden dazu beitragen, das Besuchererlebnis zu verbessern und es uns ermöglichen, in die umfassendere kulturelle und wirtschaftliche Zukunft der Äußeren Hebriden zu investieren", betont Boal weiter in Bezug auf die schottische Inselgruppe.
Am Ende sollen also sowohl Anwohner:innen als auch die Tourist:innen aus aller Welt profitieren.
Bis der endgültige Ticketpreis feststeht, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Falls sich die Schotten bei der Preisgestaltung an den Engländern orientieren, müssen Fans prähistorischer Steinkreise ihr Budget aber nach oben schrauben: Um Stonehenge zu sehen, zahlt man pro Person aktuell rund 30 Euro.
