Urlaub in Thailand: Streng verboten – auf dieses Spiel darf man sich nicht einlassen
Es sah aus wie ein vorsichtiger Schritt in Richtung Liberalisierung – jetzt ist alles wieder vom Tisch: Thailands Premierminister und Innenminister Anutin Charnvirakul hat Poker erneut verboten und damit die Entkriminalisierung von Ende Juli 2025 offiziell rückgängig gemacht.
Das Verbot kommt nicht überraschend – aber es zeigt, wie heftig in Bangkok gerade um das Thema Glücksspiel und Moralpolitik gestritten wird.
Poker in Thailand: Von der Freigabe zum Totalverbot
Am 29. September hatte die Regierung bereits angekündigt, sämtliche Formen von Glücksspiel – auch solche, die "als Sport getarnt" seien – zu unterbinden. Mit dem neuen Ministerialerlass ist das jetzt Gesetz.
Poker ist damit wieder verboten – egal, ob in dunklen Hinterzimmern oder im schicken Turniersaal. Zugleich hob Anutin die Anordnung auf, die noch im Juli 2025 von Phumtham Wechayachai unterzeichnet worden war. Die erlaubte damals offiziell Pokerturniere unter staatlicher Aufsicht und deklarierte das Spiel zur Sportart.
Der Haken: Phumtham war erst kurz zuvor Innenminister geworden, nachdem seine Partei – die Bhumjaithai-Partei – aus der Regierungskoalition mit der Pheu Thai ausgeschieden war. Dass seine Poker-Freigabe einen Tag vor einem großen Turnier kam, sorgte damals schon für hochgezogene Augenbrauen.
Politische Machtspiele um Poker in Thailand
Bhumjaithai-Vertreter werfen der Regierung nun vor, das Timing sei kein Zufall gewesen. Der Erlass von Anutin – selbst Chef der Bhumjaithai-Partei – fällt auffällig genau in eine Phase, in der seine Partei wieder politisch an Einfluss gewinnt. Zufall? Wohl kaum.
Das Tourismus- und Sportministerium versuchte zwischenzeitlich zu beschwichtigen. Poker dürfe theoretisch als Sport gespielt werden – aber nur unter Aufsicht eines offiziell anerkannten Verbands. In der Praxis heißt das aber, fast niemand darf es mehr.
Eigentlich wollte die Pheu-Thai-Regierung das Thema Glücksspiel umfassend modernisieren. Der damalige Tourismusminister Sorawong Thienthong betonte, die Pokerfreigabe sei kein Freibrief fürs Zocken, sondern ein Schritt hin zu einem regulierten System.
Doch im Hintergrund tobte längst ein größerer Streit: Innerhalb der Pheu Thai wurde offen über die Legalisierung von Casinos gesprochen – etwas, das Anutin und seine Bhumjaithai-Partei kategorisch ablehnten. Das Ergebnis: Pokerverbot als Symbolpolitik.