
Usedom an der deutschen Ostsee: Die Insel lockt jährlich hunderttausende Gäste an.Bild: dpa / Stefan Sauer
Urlaub & Freizeit
Meckernde Urlauber:innen und negative Berichtserstattung sorgen für Unmut auf Usedom. Jetzt haben sie dort die Nase voll davon.
03.06.2025, 18:1403.06.2025, 18:14
Ja, wie ist es denn jetzt auf Usedom? Schön, oder nicht? Das wird im Nordosten Deutschlands (und auch darüber hinaus) aktuell heiß diskutiert. Vor allem zwischen der Facebook-Seite "Insel Usedom" und der Tageszeitung "Nordkurier" mit Sitz in Neubrandenburg fliegen die Fetzen.
Als Unbeteiligter würde man ja meinen, dass es sich auf Deutschlands zweitgrößter Ostseeinsel durchaus aushalten lässt. Und die Zahlen sprechen für sich: Usedom, das den klangvollen Spitznamen "Sonneninsel" trägt, hat mit rund 1,2 Millionen Ankünften und knapp sechs Millionen Übernachtungen ein äußerst erfolgreiches Jahr 2024 hinter sich. Nur im Rekordjahr 2019 war die Auslastung noch um drei Prozent höher.
Neben der berühmten Seebrücke Ahlbeck, die die älteste Deutschlands und das Wahrzeichen der Insel ist, hat Usedom seinen Besucher:innen einiges zu bieten. Da wären die feinsandigen Strände der Kaiserbäder, Naturschutzgebiete wie die Usedomer Schweiz oder Europas größte Schmetterlingsfarm in Trassenheide.
Doch seit einer Weile macht sich Unmut auf der Insel breit. Der Grund sind meckernde Gäste, die im "Nordkurier" eine Bühne kriegen. Auf Usedom geht man darum jetzt in die Offensive.
Urlaub auf Usedom: Bewohner wehren sich gegen "Kampagne"
Der Zoff zieht sich schon seit rund einer Woche. Los ging es Ende Mai, als es auf der verifizierten Facebookseite "Insel Usedom", die von der Ferienwohnungsbörse Usedom betrieben wird, hieß: "Wir sind es leid! Diese ständige Hetze gegen die Insel Usedom ist unerträglich!" In dem Post, den ein Foto von der Seebrücke bei Sonnenuntergang ziert, beklagen die Betreiber:innen eine Kampagne der Presse gegen die Insel.
Sie verneinen eine von der "Bild"-Zeitung vermeldete Stornierungswelle wegen hoher AfD-Zustimmungswerte in der Region und kritisieren auch den "Nordkurier" für eine ihrer Meinung nach pauschalisierende Berichterstattung. Aus den Erfahrungen einiger weniger unglücklicher Urlauber:innen würden Rückschlüsse "auf alle Menschen auf Usedom" gezogen. "Und die Presse druckt das schön ab und freut sich darüber, dass in den Kommentarspalten ordentlich was los ist."
Beim "Nordkurier" hatten sich Inselgäste außerdem über Baustellenlärm und Probleme bei der Beschaffung der Kurkarte beschwert. Auch Unmut über angeblich hohe Mietpreise von Ferienwohnungen war dort laut geworden.
Inzwischen scheint die Zeitung aber auf Deeskalation aus zu sein. Am Dienstag, dem 3. Juni, gingen zwei neue Usedom-Artikel online. In dem einen Text bricht eine Inselbewohnerin "eine Lanze für Usedomer", im anderen werden zahlreiche Meinungen von Leser:innen abgedruckt. "Sowohl positive als auch negative", heißt es in der Einleitung.
Am selben Tag ließ auch "Insel Usedom" bei Facebook wieder von sich hören. Darin wundert man sich über die vielen negativen Stimmen, schließlich habe man in der Community fast ausschließlich Positives über Usedom vernommen. Wer sich dennoch auf die Insel "traue", finde auf der eigenen Seite geeignete Unterkünfte. "Liebe Grüße von der 'Horrorinsel Usedom'", heißt es am Ende mit einem Augenzwinkern.
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