In diesem Frühjahr kämpft Mallorca mit heftigen Überschwemmungen und Unwettern. Angeblich soll es sogar einen Tornado gegeben haben.
Gleichzeitig muss sich die Urlaubsinsel aber auf das konträre Extremwetter vorbereiten. Denn auf den Starkregen folgt extreme Trockenheit, was wiederum zu Trinkwasserknappheit führt.
Nun gibt es erste Vorstöße, um dem etwas entgegenzusetzen und die Insel-Bewohner:innen vor weiteren Problemen zu bewahren.
Das erste Mittel der Wahl: Ein Verbot, Pools zu befüllen. Auch Gärten zu bewässern, Autos oder den Balkon zu waschen ist strengstens untersagt. In den Sommermonaten wird es besonders trocken – ausgerechnet zur Hauptreisezeit. Bereits jetzt sind Einsparungen nötig, um kostspielige Alternativen zu vermeiden.
Diese Maßnahmen verkündete die Gemeinde Estellencs, berichtet das "Mallorca Magazin". Wunderschön idyllisch gelegen im Tramuntana-Gebirge, ist das Dorf bei Urlauber:innen vor allem für herrliche Wander- und Fahrradrouten bekannt.
Doch die Zeit rennt – und die Wasservorkommen gehen zur Neige. Bereits jetzt steht aus der Quelle s'Ull de s'Aigo, die Estellencs versorgt, nur etwa die Hälfte der eigentlichen Kapazität an Wasser zur Verfügung. Neben den Quellen wird auch Wasser aus dem kalkigen Boden entnommen, auch die Stauseen Cúber und Gorg Blau stemmen einen Teil der Wasserversorgung.
Aber für die Sommermonate werden kaum Niederschläge erwartet. Wenn diese knapp werden, kommen Entsalzungsanlagen zum Einsatz.
Estellencs ist damit eine der ersten Gemeinden dieser Saison, die Verbote aufgrund des mangelnden Trinkwassers verhängt. Doch es wird sicher nicht die letzte sein, denn ganz Mallorca steht ein trockener Sommer bevor.
Es ist nicht der erste wasserarme Sommer der spanischen Insel, auch im letzten Jahr waren unzählige Gemeinden betroffen. Ein Blick auf die Maßnahmen von 2024 geben Ausblick auf das, was Urlauber:innen in diesem Jahr erwartet:
So sah sich die Gemeinde Banyalbufar gezwungen, die Wasserversorgung auf täglich sieben Stunden – von 16 bis 23 Uhr – zu beschränken. Dabei wurde sie sogar zusätzlich per Tankwagen mit Wasser versorgt.
Zuvor galt ein Limit von 75 Litern pro Person am Tag, doch selbst das reichte nicht aus, um die Wasserreserven zu schützen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Durchschnitt bei etwa 126 Litern täglich.
"Uns geht das Geld aus", erklärte der stellvertretende Bürgermeister Joan Vives die Maßnahme damals gegenüber der Nachrichtenagentur "Europa Press". Denn die Ersatzwasserlieferungen sind teuer und auch nicht unendlich.
Auch in der Kleinstadt Bunyola durften im Sommer 2024 keine Pools befüllt oder Gärten bewässert werden. Das dort zur Verfügung stehende Trinkwasser von 200 Litern pro Tag sei ausschließlich für den menschlichen Verbrauch, wie die "Mallorca Zeitung" berichtete. Bunyola liegt etwa 20 Minuten entfernt von der beliebten Inselhauptstadt Palma, Estellencs etwa eine Stunde.