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Urlaub in Deutschland: Usedom leidet unter Wasserknappheit

Pier and beach with sand castles in foreground in Zinnowitz at sunset. Baltic Sea, island Usedom, Germany
Usedom: Umgeben von Wasser, doch das Trinkwasser wird knapp.Bild: Getty Images / Fotomax
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Urlaub: Auf Usedom wird das Trinkwasser knapp

Auf der Ostsee-Insel gibt es zu wenig Trinkwasser. Schuld daran ist unter anderem der Tourismus.
08.08.2025, 15:3408.08.2025, 15:34
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Dass ausgerechnet auf einer Insel das Wasser knapp wird, klingt zunächst ironisch. Aber vor genau diesem Problem steht die Ostseeinsel Usedom aktuell. Einer der Hauptgründe dafür ist der Tourismus – denn die Hotels haben einen zu hohen Wasserverbrauch.

Wasserknappheit auf Usedom: Hotels verbrauchen zu viel

Dass die Tourist:innen so viel Wasser nutzen, liegt nicht daran, dass sie etwa den ganzen Tag lang duschen oder literweise Wasser trinken und Ressourcen verschwenden.

Hoteldirektor Carsten Willenbockel ordnet das Problem ein: "Wir waren im vergangenen Juni bei etwa einem Verbrauch von 350 Litern pro Gast pro Tag" sagt er im NDR.

Das sei etwa drei- bis viermal so viel wie der durchschnittliche Verbrauch zu Hause. Problematisch sind vor allem Hotels mit großen Wellnessbereichen und Pools.

Hohe Touristenzahlen auf Usedom

Hinzu kommt, dass jährlich sehr viele Urlauber:innen die Insel besuchen. Auf die rund 31.000 Einwohner:innen im deutschen Teil von Usedom kommen 80.000 Betten für Gäste.

Die einheimische Bevölkerung muss den Wasserverbrauch mitfinanzieren, ein Kubikmeter Wasser kostet auf Usedom bereits einen Euro mehr als auf dem Festland.

Starker Regen kann Wasserknappheit nicht ausgleichen

Auch die vermehrten Niederschläge der letzten Wochen konnten die Wasserknappheit nicht ansatzweise beheben. Denn bis Regenwasser so tief sickert, dass es im Grundwasser ankommt, vergehen mehrere Jahrzehnte.

Ein weiterer Grund für den niedrigen Grundwasserspiegel liegt laut Hydrologe Heiko Henning in der geografischen Form der Insel: "Anders als Rügen, was eher eine runde Form hat, wo man also viel Landesinnere hat und damit Bereiche, wo sich Grundwasser bilden kann, ist Usedom sehr schmal."

Laut Henning stehe man vor der Herausforderung, das Grundwasser so zu gewinnen, dass kein Salzwasser von den Seiten zuströmt.

Fehlendes Trinkwasser auf Usedom hat Folgen

Abgesehen von den hohen Preisen entstehen durch die Wasserknappheit auch weitere Probleme: In den Sommermonaten ist der Trinkwasserverbrauch morgens oft am Rande der Kapazitäten.

Ein Drittel des Trinkwasser-Bedarfs wird vom Festland eingekauft. Größere Vorratsbehälter wurden gebaut, doch auch die Entsorgung benötigt Kapazitäten.

Die Bauvorhaben dafür wurden bisher nicht umgesetzt, Teile der Bevölkerung argumentieren, dass die Insel ohnehin zu voll sei.

Aktuell gibt es noch keine Lösung für das Problem, der Zweckverband der Insel sucht nach zusätzlichen Ressourcen.

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