Während der Sommerurlaub auf Mallorca für viele Urlauber:innen das Paradies verspricht, schlägt die Stimmung bei den Einheimischen endgültig um. Nach Demonstrationen und Absperr-Versuchen von Stränden gibt es jetzt eine neue Masche: Fake-Strände, die online als "geheime Buchten" angepriesen werden – obwohl es sie gar nicht gibt.
Hinter der Aktion steckt eine Protestbewegung gegen den Massentourismus auf der Baleareninsel. Laut dem britischen Medium "Mirror" erklärt eine junge Mallorquinerin in einem Video, was wirklich dahinter steckt: "Diese Orte sind keine Strände, sondern gefährlich und weit entfernt vom Meer. Wenn ihr nicht reingelegt werden wollt, checkt vorher, ob es echte Infos zu dem Ort gibt – sonst: Finger weg."
Die erfundenen Strandnamen wie Son Gotleu, Son Roca oder Son Banya Korea führen Tourist:innen bewusst in die Irre. Manche argumentieren, dass mit dieser Aktion auch die Umwelt der Insel geschützt werde.
Die Fake-Strand-Kampagne ist nur eine von vielen Protestformen. Schon letztes Jahr stellten Aktivist:innen gefälschte Schilder auf: "Zugang nur für Einheimische" oder "Strand geschlossen". Alles mit dem Ziel, Mallorca wieder für Mallorquiner:innen begehbarer zu machen.
"Was früher ein Ort der Ruhe war, ist heute ein Freizeitpark", sagen die Aktivist:innen laut "Mirror". Besonders der beliebte Platja de Palma sei ein Symbol für die Überfüllung: "Kein anderer Ort steht so sehr für die überlaufene Insel wie dieser."
Die Bewegung "Majorca Platja Tour" kündigte für diesen Sommer eine symbolische Strandbesetzung an. Der Plan ist es, Handtücher auszubreiten, Banner zu hissen und Präsenz zeigen. Die Bewegung fordert, dass bestimmte Strände nur noch für Einheimische freigeben werden, oder diese zumindest einen bevorzugten Zugang erhalten.
Ein Beispiel ist der italienischen Badeort Ameglia: dort sind 60 Prozent der Strände für lokale Bewohner:innen reserviert. Genau das wünschen sich auch viele Mallorquiner:innen.
Was den Frust zusätzlich befeuert, sind die komplett verstopften Küstenstraßen während der Hochsaison. Autos parken wild auf Sandbänken, während Naturstrände zunehmend unter dem Ansturm leiden. Die Proteste sind ein Zeichen: Mallorca will atmen.