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Billigairline Norse streicht Flüge von Berlin nach New York und Miami

18.10.2024, Berlin, Deutschland, Europa - Ein Boeing 787-9 Dreamliner Passagierflugzeug der Norse Atlantic Airways mit der Registrierung LN-FND beim Pushback auf dem Flughafen Berlin Brandenburg BER W ...
Norse Atlantic Airways nahm erst 2022 seinen Betrieb auf.Bild: IMAGo images / olaf Schuelke
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Billigairline Norse stoppt den Kurs auf Amerika – zumindest aus Berlin

Die norwegische Airline kündigt einen Berliner Winter ohne Norse an. Die Langstreckenflüge in die USA aus Berlin werden komplett gestrichen. Eine Erklärung gibt es nicht, dennoch könnte Trump dahinter stecken.
03.05.2025, 15:4803.05.2025, 15:48
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Quer über den Atlantik, an den Broadway oder den Strand – für einen Spottpreis. Das ermöglicht die norwegische Billigairline Norse Atlantic Airways seinen Reisenden.

Jetzt hat das Unternehmen entschieden, mehr als die Hälfte der Verbindungen in die Vereinigten Staaten zu streichen. Besonders bitter wird es für Reisende aus Berlin. Die Verbindung vom Flughafen BER nach New York wird komplett eingestellt, ebenso die Flüge nach Miami.

Auf die Nachfrage, wann und ob die Flüge wieder aufgenommen werden sollen, äußerte sich die Airline zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gegenüber watson nicht.

Norse Airline streicht europäische Billigflüge in die USA

Von der Norse-Pause ist jedoch nicht nur Berlin betroffen, auch andere europäische Städte müssen mit Streichungen rechnen. So wird auch die Verbindung von Paris nach New York nicht betrieben, ebenso wie die Strecke Athen – New York. Und selbst ab dem wichtigen Hub London-Gatwick dünnt die Airline die Flüge nach Orlando und New York aus.

Aber Norse zieht sich nur punktuell und nicht komplett aus dem Langstreckengeschäft zurück. Vielmehr wirkt es so, als verschiebe die Airline den Fokus, denn in anderen Regionen nimmt sie neue Ziele ins Visier. Schon vor einigen Wochen wurde angekündigt, dass Norse im Winter 2025 eine neue Strecke zwischen London und Bangkok aufnimmt.

Hintergrund dieser Strategieanpassung sind offenbar die anhaltenden finanziellen Probleme der Airline. Zwei Jahre nach dem Start des Linienbetriebs machte die junge Airline dutzende Millionen Verlust im ersten Halbjahr von 2024.

Daraufhin stellte Norse seine Strategie auf den Prüfstand. Das Streckennetz werde "sorgfältig überprüft und weiter verfeinert", hieß es von Unternehmensseite. Man wolle sich auf die "ausgereiftesten und rentabelsten Strecken in einem verkleinerten Netz" konzentrieren, berichtete "Aerotelegraph".

Trump sorgt für Unmut bei Reisenden

Transatlantikflüge aus Europa scheinen den Ruf der sicheren Profitmacher nun wohl also nicht mehr zu haben. Auch die angespannten politischen Entwicklungen dürften dabei eine Rolle spielen.

So zeigt eine Erhebung der International Trade Administration einen deutlichen Einbruch bei Flugankünften in die USA. Im März 2025 sank die Zahl der Anreisen drastisch im Vergleich zum Vorjahr. Aus Luxemburg um ganze 44 Prozent, aus Island um 36,6 Prozent und aus Dänemark um 34,5 Prozent – jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt gingen die Anreisen aus mehreren westeuropäischen Staaten per Flugzeug um 28,5 Prozent auf rund 131.000 zurück.

Der Rückgang könnte teilweise auf Verschiebungen des Osterreiseverkehrs zurückzuführen sein, meint Adam Sacks von Tourism Economics gegenüber der "Financial Times". Doch andere Zahlen – etwa von US-Flughäfen und Landübergängen – würden zeigen, dass "ganz klar etwas passiert ... und es ist eine Reaktion auf Trump". Er verweist auf die "aggressive Rhetorik" des US-Präsidenten gegenüber der EU, Grönland und Kanada.

Noch direkter wird Paul English, Mitbegründer der Reiseplattform Kayak gegenüber der "Financial Times". Er sagt: "In nur zwei Monaten hat Trump den Ruf der USA zerstört, was sich unter anderem im Rückgang der Reisen aus der EU in die USA zeigt."

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