An Flugzeugessen scheiden sich die Geister. Für manche hat es fast schon etwas Nostalgisches, wenn die Flugbegleiter:innen durch den Gang rollen und man zu einer warmen Mahlzeit endlich wieder den obligatorischen Tomatensaft bestellen kann. Mit dem ersten Schluck wird für manche gar offiziell der Urlaub eingeläutet.
Andere hingegen erschaudern allein beim Geruch der Flugzeug-Mahlzeiten. Ein paar blasse Erbsen und Möhren, ein Klumpen Kartoffelbrei und lauwarmes Fleisch in brauner Soße – das ist für viele die Horrorvision. Die Zweifel sind oft groß, wie frisch und hochwertig das servierte Essen ist, wenn man nicht gerade in der First Class sitzt.
Eine, die es wissen muss, ist Charlotte Crockers. Die 47-Jährige hat insgesamt zwölf Jahre als Flugbegleiterin gearbeitet. In dieser Zeit hat sie für diverse Fluggesellschaften zahlreiche Langstreckenflüge angetreten und dementsprechend viel Erfahrung mit den Speisen, die im Flugzeug serviert werden.
Der britischen Nachrichtenwebsite "Metro UK" hat sie verraten, welches Flugzeugessen sie mittlerweile meidet und wozu sie stattdessen raten würde. Generell sei es sehr schwierig, sich in 10.000 Meter Höhe gesund zu ernähren, erklärt Crockers.
In solch einer Höhe verändere sich unser Geschmack. Deswegen wirke manches Essen sehr fad und man müsse stark salzen oder würzen. Aus Sicht der Bordcrew sei es auch schwierig "gutes Essen zuzubereiten, wenn man keine gute Küche hat". Dabei würde sich die Bordküche in der First Class auch kaum von der im hinteren Teil des Flugzeugs unterscheiden.
Aber auch wenn sich die Küchen ähneln, beim Essen sieht Crockers größere Unterschiede zwischen Economy und First Class. "Wenn Sie in der Economy Class fliegen, sind die Tiefkühlgerichte nicht von höchster Qualität, und das liegt am Budget", meint sie. "Wenn Sie wirklich billig fliegen möchten, können Sie nicht die Art von Essen bekommen wie in der First Class, wo die Qualität viel höher ist."
Auf die Frage, was sie auf einem Flug nie wieder essen oder trinken würde, hat die ehemalige Flugbegleiterin eine klare Antwort: "Ich persönlich trinke im Flugzeug keinen Alkohol, da er stark dehydriert. Außerdem versuche ich, alles Sprudelnde sowie zu Salziges oder scharfes Essen zu meiden". Das würde nämlich Blähungen verursachen und schließlich wolle sich niemand während eines Flugs unwohl fühlen.
Dass man aufgrund des Flugzeugessens eine Lebensmittelvergiftung bekommt, hält Crockers für eher unwahrscheinlich. Aber sie gesteht, dass es durchaus Hygieneprobleme geben kann: "Das Kabinenpersonal gibt sein Bestes, aber während des Caterings ist es in der Bordküche sehr hektisch, manchmal fallen Deckel herunter und Salat wird nicht immer gewaschen."
Dementsprechend empfiehlt sie, alle Speisen zu meiden, die nicht in einer versiegelten Verpackung serviert werden – insbesondere Obst und Salat. Ganz auf Essen zu verzichten, kommt für viele Passagier:innen aber gerade auf Langstreckenflügen nicht infrage. Wie soll man also stattdessen seinen Hunger stillen?
Nachdem sie zu Beginn ihrer Karriere ebenfalls das Flugzeug-Essen zu sich nahm, ging Crockers irgendwann dazu über, ihre eigene Verpflegung mitzubringen. "Sie müssen vorsichtig sein und prüfen, was man durch den Flughafen und auf dem Flug mitnehmen darf, aber ich entscheide mich normalerweise für Dinge wie Tütensuppen, Teebeutel, Haferkekse und Instant-Porridge-Becher."
Revolutionär mag der Tipp der ehemaligen Flugbegleiterin nicht sein, aber sie zeigt sich überzeugt: "Es ist zwar nervig, Mahlzeiten vorbereiten zu müssen, aber es macht einen großen Unterschied, und ich empfehle, es auszuprobieren, denn es ist so viel gesünder."