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Frankreich: Museum erlaubt Nackt-Eintritt – nur ein Kleidungsstück bleibt an

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Nacktheit auf Bildern: ganz normal. Eine Ausstellung, bei der die Besucher selber nichts tragen, ist jedoch besonders.Bild: IMAGO images / Eberhard Thonfeld
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Museum in Frankreich erlaubt Nackt-Eintritt – nur ein Kleidungsstück muss anbleiben

31.08.2024, 15:4331.08.2024, 15:43
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Westliche Gesellschaften werden immer lockerer und weniger prüde. Vielerorts verbreitet sich zunehmend die Meinung, dass sich alle mal entspannen sollten und tragen können, was sie wollen. Wer viel Haut zeigen will, soll viel Haut zeigen; wem das unangenehm ist, kann sich ja selber mehr bedecken – und bei nackteren Personen in der Öffentlichkeit wegschauen.

Dennoch gibt es natürlich Orte in der Öffentlichkeit, an denen man mehr Nacktheit erwartet – und welche, an denen eher das Gegenteil üblich ist. Viele Museen etwa wirken vom Image her immer noch angestaubt und höchst seriös. Nacktheit findet in und auf den Kunstwerken statt, davor jedoch sollte man sich eher zurücknehmen und auf Rücksicht zu anderen Besucher:innen achten.

Doch ein Museum in Frankreich will zu einer besonderen Ausstellung nun auch etwas Besonderes wagen: Die Besucher:innen dürfen an bestimmten Tagen nackt ins Museum. Nur ein Kleidungsstück muss dabei angezogen bleiben.

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Frankreich: FKK-Ausstellung kann nackt besucht werden

Das Mucem in Marseille hat derzeit eine Ausstellung über Naturismus. Das ist ein Konzept, das Überschneidungen mit der Freikörperkultur (FKK) und Nudismus hat und sich mit dem Verhältnis zur Natur beschäftigt.

Passend zum Thema haben sich die Entscheidungsträger:innen des Museums dazu entschieden, das Erlebnis für die Besucher:innen der Ausstellung noch weiter zu verbessern – indem ihnen ein Nackt-Besuch ermöglicht wird.

Das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, wie das Mucem in Langform heißt, hat für die ausgewählten Termine lediglich eine Regel: Schuhe müssen anbleiben.

FKK-Kultur in Frankreich ähnlich ausgebildet wie in Deutschland

Doch warum müssen Besucher:innen ausgerechnet Schuhe tragen? Eric Stefanut, von der französischen Naturistenorganisation FFN erklärte gegenüber dem "Guardian", dass es nicht etwa eine Abneigung gegen nackte Füße gebe. Es handele sich ganz einfach um eine Sicherheitsmaßnahme, damit sich auf dem Parkettboden der Räumlichkeiten niemand an Splittern verletzt.

Die Ausstellung zeigt 600 Fotografien, Filme, Zeitschriften, Gemälde und andere Kunstwerke, die sich mit dem Naturismus beschäftigen, bei dem es auch um nicht-sexuelle Nacktheit im Freien geht.

Laut dem Museum ist Frankreich das "weltweit führende Reiseziel für Naturisten": Das gemäßigte Klima "und die Präsenz der drei Meere haben die Entstehung von Gemeinschaften begünstigt". Mit Ausnahme der Schweiz gebe es in anderen europäischen Ländern keinen vergleichbar frei gelebten Naturismus wie in Frankreich.

Heute gebe es eine "neue Begeisterung für die Nacktheit in der Natur, die mit dem Streben nach gesunder, vegetarischer Ernährung und der Anwendung von Naturheilverfahren, Meditation und Yoga im Freien einhergeht".

Entstanden ist die Freikörperkultur im 19. Jahrhundert jedoch neben der Schweiz auch in Deutschland, wie Bruno Saurez, der Vorsitzende des Naturisten-Vereins von Marseille, Besucher:innen der Ausstellung laut dem "Guardian" erklärte.

Mallorca-Urlaub: Gefahr statt Traumstrand – wie Touristen in die Falle gelockt werden
Im Urlaub abseits der Massen in einem Restaurant essen, in das sonst nur Einheimische gehen, einen schönen Spot für den Sonnenuntergang finden, der nicht völlig überlaufen ist – viele sind auf der Suche nach authentischen Erfahrungen und vor Tourist:innen geheim gehaltenen Orten. Wer gerade auf Mallorca einen "Geheimtipp" bekommt, sollte jedoch vorsichtig sein.

Während der Sommerurlaub auf Mallorca für viele Urlauber:innen das Paradies verspricht, schlägt die Stimmung bei den Einheimischen endgültig um. Nach Demonstrationen und Absperr-Versuchen von Stränden gibt es jetzt eine neue Masche: Fake-Strände, die online als "geheime Buchten" angepriesen werden – obwohl es sie gar nicht gibt.

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