Spanischer Urlaubsort greift durch: Strände sollen sauberer und ruhiger werden
Von einer "Traumbucht" sprechen manche, wenn es um San Sebastián geht. Der spanische Urlaubsort liegt nahe der französischen Grenze und ist von den Ausläufern der Pyrenäen umgeben. Im Norden Spaniens ist es zwar nicht immer so warm wie am Mittelmeer, aber die Strände um San Sebastián sind unter Tourist:innen trotzdem extrem beliebt.
Mit am bekanntesten ist wohl der Playa de La Concha, an dem sich eine Strandpromenade mit elegantem Geländer und Straßenlaternen entlangzieht. Gerade in den Sommermonaten tummeln sich auf dem Sandstrand aber teils so viele Menschen, dass es ganz schön voll werden kann.
Wer nach Entspannung und Ruhe sucht, muss dann eher mit einer Reizüberflutung rechnen. Mitunter ist der gesamte Strand mit Liegen und Handtüchern tapeziert; dazwischen spielen haufenweise Kinder. Manche haben vielleicht noch ihre Hunde mitgebracht und auch der ein oder die andere Raucher:in frönt ihrem Laster. Laut, dreckig und überfüllt – so behält man San Sebastián in keiner guten Erinnerung.
San Sebastián plant Rauchverbot an beliebten Stränden
Damit das Image des Urlaubsorts nicht weiter leidet und es an den Stränden wieder etwas gesitteter zugeht, ergreift der Stadtrat nun Maßnahmen. Vor allem Raucher:innen müssen ab 2026 mit Einschränkungen rechnen.
Gemäß einer Untersuchung der spanischen Non-Profit-Organisation AZTI machen Zigarettenstummel 30 bis 50 Prozent des eingesammelten Mülls an Stränden der Provinz Gipuzkoa aus, zu der auch San Sebastián gehört. Wohl auch deshalb soll Rauchen an den Stränden der baskischen Stadt im kommenden Jahr komplett verboten werden.
"Diese aktualisierte Verordnung ist eine Reaktion auf eine klare gesellschaftliche Forderung und zielt darauf ab, das Zusammenleben, die Umweltqualität und das kollektive Wohlbefinden zu verbessern", zitiert "Euronews" Íñigo García, Stadtrat für Vielfalt, Inklusion und Umwelt.
Dem Bericht zufolge fußt die nicht ganz unumstrittene Maßnahme auf einem lokalen Gesetz zur Regelung von Abfällen und kontaminierten Böden. Dadurch haben die lokalen Behörden die Befugnis, den Tabakkonsum an Stränden zu regulieren und im Zweifelsfall auch zu sanktionieren.
Damit wäre San Sebastián die zweite baskische Gemeinde, die ein Rauchverbot an Stränden durchsetzt. In Zarautz trat bereits am 7. Oktober eine entsprechende Verordnung in Kraft, berichtet "Euronews". Wer sich dort nicht an das Verbot hält, zahlt unter Umständen eine Strafe von bis zu 500 Euro. Ob es in San Sebastián ähnlich teuer wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Weitere Maßnahmen betreffen Musik-Boxen und Hunde-Besitzer
Feststeht aber, dass ab 2026 noch weitere Strand-Regeln eingeführt werden. Demnach soll auch die Nutzung von Lautsprechern und Musikboxen eingeschränkt werden. Zuvor hatte es nämlich immer wieder Beschwerden wegen Lärmbelästigung gegeben.
Und auch die Gassi-Runde am Strand soll ab 2026 nicht mehr ohne Einschränkung möglich sein. Hunden soll der Strand-Aufenthalt während der Sommermonate nur zwischen 21 und 0 Uhr gestattet sein. Kurz danach beginnt nämlich regulär die städtische Reinigung, damit die Besucher:innen am Folgetag sich wieder auf feinen, sauberen Sand legen können.
Ob mit diesen neuen Regeln alle Strand-Fans in San Sebastián glücklich werden, ist fraglich. Für den Stadtrat García steht dennoch fest: "Wir möchten, dass unsere Strände auch weiterhin ein Symbol für Umweltqualität und Wohlbefinden für alle Einwohner von San Sebastián bleibt. Dies wird nur durch gemeinsames Engagement möglich sein".