Im beschaulichen Basel im Nordwesten der Schweiz wird es in der ESC-Woche voll: Nicht nur die Sänger:innen, sondern auch zahlreiche Fans werden zur Unterstützung der Acts erwartet.
Viele dürften ihre Reise bereits längst geplant und gebucht haben. Gut so, denn wer jetzt noch ein Apartment oder Hotelzimmer in der diesjährigen ESC-Hochburg sucht, wird teilweise mit horrenden Angeboten konfrontiert.
Aber erst einmal die gute Nachricht, also zumindest prinzipiell: Komplett ausgebucht ist Basel während des ESC noch nicht. Eine Suche auf der Buchungsplattform Booking ergibt, dass bis Donnerstagnachmittag immerhin noch etwas mehr als 90 Unterkünfte verfügbar sind, wenn man alleine oder zweit anreist.
Teilweise ist es jedoch ein hoher Preis, den die Vermieter:innen verlangen. Bis ins Fünfstellige reichen manche Angebote.
Das Schweizer Portal "20 Minuten" hat einen Vermieter auf sein Inserat angesprochen, der seine Villa auf dem Bruderholz mit Platz für zwölf Gäste für rund 31.000 Franken online gestellt hat. "Wir wissen, dass es unsympathisch wirken könnte, dass wir die Villa für über 31.000 Franken während der ESC-Woche vermieten", sagt der Mann, der anonym bleiben möchte.
Das Inserat jetzt sei aus "einer Idee oder einem Jux" entstanden. Auf den Preis seien sie nach einem Vergleich mit anderen Angeboten gekommen und noch ein "Schmerzensgeld", wie er es nennt, hinzugefügt. Seine und die weitere Familie, die in der Villa zu Hause sind, würden nämlich für den Zeitraum ausziehen müssen.
Zumindest bis zu dem seinem Gespräch mit dem Portal mussten sie aber noch nicht darauf einstellen, während des ESC die Koffer packen. Ihm sei klar, dass Privatpersonen bei dem Angebot wohl eher nicht zuschlagen werden, gedacht habe man auch eher "an ein Fernsehteam oder Ähnliches".
"20 Minuten" hatte zusätzlich auf ein Angebot für ein Schlafzimmer mit Doppelbett für 1300 Franken für sieben Tage und ein 3-Zimmer-Apartment für 15.680 Franken hingewiesen. Der Verein Basel Tourismus, der für das touristische Marketing der Stadt zuständig ist, sieht solche Inserate kritisch.
Preise wie bei den drei Beispielen seien "nicht okay und natürlich nicht fair", sagt die Basel-Tourismus-Direktorin Letizia Elia dazu. "Wir stehen nicht positiv dazu."
Die Nachfrage dafür sei außerdem gar nicht gegeben, denn die "eingeschworenen Fans" hätten sich schon nach dem Sieg von Nemo direkt um ihre Unterkunft gekümmert. Außerdem seien noch immer bezahlbare Unterkünfte in und um Basel verfügbar, berichtet sie.