
Die japanische Hafenstadt Otaru ist ein beliebter Touristenort. Bild: IMAGO images / Kyodo News
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Neuseeland und "Herr der Ringe", Dubrovnik und "Game of Thrones" oder Sizilien und "Der Pate" – manche Orte sind untrennbar mit Filmen oder Serien verbunden, die dort gedreht wurden. Die Filmkulisse zu bilden, ist für die Regionen dabei oft Fluch und Segen zugleich.
Denn einerseits gibt es kaum eine bessere Werbung, andererseits ächzen viele Drehorte angesichts der Besuchermassen, die sich auf die Spuren ihrer fiktiven Held:innen begeben wollen. Immer mehr Regionen verhängen Maßnahmen gegen den Übertourismus. So dürfen etwa in Dubrovnik nur noch drei Kreuzfahrtschiffe am Tag anlegen.
Auch in der japanischen Stadt Otaru kämpfen die Bewohner:innen mit Massen an Filmtourist:innen. Nun geht die Lokalregierung dagegen vor.
Japan-Urlaub: Todesfall einer Touristin beschäftigt Behörden
Die kleine Stadt, die an der Küste der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido liegt, entfaltet im Winter ihren Zauber. Denn dann ist die Hafenstadt häufig mit Schnee bedeckt – die perfekte Kulisse also für einen Liebesstreifen. 1995 wurde der Film "Love Letter" dort gedreht.
Auch 30 Jahre später hat der Film noch immer eine große Fangemeinde, die weit über die Grenzen Japans hinaus geht. Wie CNN berichtet, verzeichnete Otaru mit rund 100.000 Einwohner:innen im vergangenen Jahr 98.678 internationale Übernachtungsgäste. Eine Rekordzahl, in die die zahlreichen Tagesgäste aus der rund 40 Kilometer entfernten Millionenstadt Sapporo nicht mit eingerechnet sind.
Nun wollen die lokalen Behörden die Besucherströme unter Kontrolle bringen. Hintergrund ist ein tragischer Fall, bei dem eine 61-jährige Touristin aus Hongkong Ende Januar von einem Zug überrollt und getötet wurde. Berichten zufolge war die Frau in einem Bahnhof auf die Gleise gegangen, um die durch den Schnee fahrenden Züge zu fotografieren.
Übertourismus: Otaru setzt Sicherheitskräfte ein
Doch auch vor dem Todesfall der Touristin hätten Reisende für Störungen gesorgt, wie Beamte der Stadtregierung gegenüber CNN betonen. Nun sollen Securitys für Ordnung sorgen. Im erhöhten Stadtteil Funamizaka, der wegen seines eindrucksvollen Panoramablicks über die Stadt und das Meer ein echter Touri-Hotspot ist, patrouillieren nun drei Sicherheitskräfte.

Wegen seines eindrucksvollen Blicks ist der Stadtteil Funamizaka besonders beliebt.Bild: imago images / Depositphotos
Transparente warnen Tourist:innen vor unangemessenem Verhalten. Das Sicherheitspersonal erinnere die Besucher:innen auch daran, dass Vermüllung und das Blockieren von Straßen verboten ist und dass Zuwiderhandlungen mit einer Geldstrafe geahndet werden, so die Beamten gegenüber CNN. Während der Spitzenzeiten würden zudem Polizeikräfte eingesetzt.
Der Film "Love Letter" erfreut sich vor allem in China einer großen Fangemeinde. Laut CNN werden auf der Social-Media-Plattform Red Note Posts verbreitet, in denen gezeigt wird, wie man die Filmszenen am besten nachstellt. Vor dem chinesischen Neujahrsfest, das Ende Januar begonnen hat, haben die Behörden in Otaru ihre Sicherheitskräfte noch einmal verstärkt. Die Chines:innen nutzen die Feierlichkeiten häufig für Reisen.
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