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Urlaub: Protest gegen österreichischen Weihnachtsmarkt auf Mallorca

News Bilder des Tages Weihnachtlich geschmückte Straßen und Plätze in Palma de Mallorca Spanien . Vorweihnachtszeit in Palma de Mallorca *** Christmas decorated streets and squares in Palma de Mallorc ...
Weihnachten könnte so schön sein. Bild: imago images / Manngold
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Urlaub: Empörung über Weihnachtsmarkt auf Mallorca

Die einen wollen Glühwein, die anderen ihre Stadt zurück. Auf Mallorca protestieren die Anwohner:innen gegen einen geplanten Weihnachtsmarkt nach deutschem Vorbild.
10.11.2025, 17:2510.11.2025, 17:25

Das sogenannte Fest der Liebe wird seinem Namen in vielen Punkten, vor allem in der Vorweihnachtszeit, nicht wirklich gerecht. Vielerorts gibt es Stress, Streit und sehr wenig Besinnlichkeit.

Auf Mallorca bekommt die Adventszeit in diesem Jahr ebenfalls eine unerwartete Würze, bevor sie überhaupt angefangen hat: Statt Zimt und Glühwein liegt der Geruch von Protest in der Luft.

Denn ausgerechnet in der Insel-Hauptstadt Palma gehen Anwohner:innen gegen einen geplanten Weihnachtsmarkt auf die Straße. Schon ab dem 21. November soll dieser eigentlich im Parc de la Feixina eröffnen. Doch in der Gemeinde stellen sich seit Wochen viele dagegen.

Mallorca: Österreichischer Weihnachtsmarkt im Fokus der Kritik

"45 Tage mit jeweils zwölf Stunden Musik ist eine Ungeheuerlichkeit in einer der wenigen grünen Lungen Palmas", erklärt Íñigo Antolín, der sich im Rahmen der Initiative "Sa Feixina és de tots" (Sa Feixina gehört allen) gegen das Event einsetzt, in der "Mallorca-Zeitung". Am vergangenen Wochenende nahm er an einer offiziellen Demonstration gegen "Christmas in Palma" teil.

Die Stadt Palma hatte die Grünfläche dem Bericht zufolge an zwei Verbände abgetreten, die diese wiederum an einen österreichischen Unternehmer verpachteten. Der will dort bis zum 6. Januar einen großen Weihnachtsmarkt ausrichten, unter anderem mit einer Eislaufbahn sowie großen Rutschen – ein Markt ganz nach deutschem Vorbild also.

Für die Mallorquiner:innen wirkt das wie ein Schlag ins Gesicht. "Man sagt uns, es werde lokale Produkte geben, aber das stimmt nicht. In der Werbung sieht man, dass es sich um einen deutschen Markt handelt", betont eine Sprecherin des örtlichen Anwohnerverbands. Während der ausländische Unternehmer sich an dem Event bereichere, müssten die Einheimischen für das Sicherheitskonzept inklusive Polizei- und ÖPNV-Kosten aufkommen.

Anwohner fordert Verlegung von geplantem Event in Palma

In die Entscheidung der Verpachtung sei der Verband demnach nicht einbezogen worden.

Die Protestierenden sehen in dem geplanten Weihnachtsmarkt ein weiteres Beispiel für die zunehmende Ausrichtung der Inselhauptstadt auf touristische Bedürfnisse – zu Lasten der Bewohner:innen. Viele bezweifeln, ob angesichts der ohnehin begrenzten Fläche während der Weihnachtszeit noch Platz für Skater:innen oder sonstige Einheimische sein wird, die den Park normalerweise nutzen.

Der Anwohnerverband fordert aus diesem Grund eine Verlegung des Marktes, etwa auf das offizielle Messegelände der Stadt. Den "öffentlichen Raum, der allen gehört" solle die Stadt stattdessen wie gehabt kostenlos den Einheimischen überlassen.

Inwiefern die entsprechende Verpachtung noch rückgängig gemacht werden kann, ist nicht klar. Viele Tourist:innen jedenfalls dürfte ein Weihnachtsmarkt nach heimischer Tradition gut gefallen.

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