Viele Urlauber:innen haben eine Bucket-List. Auf der stehen zum einen die Orte, an die man unbedingt reisen will. Andererseits enthalten diese Listen aber auch häufig die tollsten Dinge, welche man auf den Reisen unbedingt erleben möchte. Dazu gehört etwa, einmal die Nordlichter in Island zu sehen, den Sonnenaufgang in den Bergen zu beobachten oder eine der weltberühmten Zigarren auf Kuba selbst zu rauchen.
Auch das Schwimmen mit Delfinen wünschen sich vor allem Tierliebhaber:innen. Das ist zwar in vielen Ländern mit ein bisschen Glück möglich – jedoch weniger empfehlenswert, als viele denken. Nicht weil das Erlebnis etwa enttäuschend wäre, sondern weil es überraschend gefährlich sein kann. Davor warnen nun auch Expert:innen in Kroatien.
Das Blue World Institute warnt auf seinen Social-Media-Kanälen: In den vergangenen Monaten wurde vor der Insel Krk mehrfach ein Delfin gesichtet. Krk ist die größte Insel der Adria und auch bei Urlauber:innen beliebt. Sie liegt in der Kvarner-Bucht, südöstlich von Rijeka.
Bei dem Tier soll es sich um einen kurzschnäuzigen gemeinen Delfin (Delphinus delphis) handeln, der ungewöhnliches Verhalten zeigt: "Er bleibt in den Häfen und ermöglicht es Menschen, sich ihm zu nähern."
Das Institut verfolge den Delfin seit zwei Jahren und er befinde sich "in einem guten Gesamtzustand". Demnach zeige er "keine äußeren Krankheitszeichen, taucht normal und ist nicht am Hungern". Klingt soweit nach perfekten Voraussetzungen für einen Bucket-List-Moment.
Doch das Institut warnt eindringlich vor einer Begegnung und dem direkten Kontakt mit dem Delfin. Denn das sei sowohl für die Menschen als auch für das Tier gefährlich.
Was macht das Berühren eines Delfins also zu einem Risiko für Menschen? Das Blue World Institute erklärt: "Delfine können zahlreiche schwerwiegende und schwer zu heilende Krankheiten – Zoonosen – wie Tuberkulose, Leptospirose usw. übertragen."
Unter Zoonosen werden alle Krankheiten zusammengefasst, die sich speziell über den Kontakt mit Tieren verbreiten. Auch Corona, das ursprünglich wohl von einer Fledermaus auf einen Menschen übertragen wurde, zählt dazu. Dass daraus dann eine jahrelange weltweite Pandemie entstand, ist natürlich ein absoluter Extremfall. Dennoch warnen die Forscher:innen:
Andersherum gelte das Gleiche aber auch. Menschen können ebenfalls Krankheiten an Delfine weitergeben, die diese in einer Population weiterreichen und im schlimmsten Fall in hoher Zahl sterben.
"Delfine sind streng geschützte Tiere und es ist verboten, sie zu stören", unterstreicht das Institut daher. Auch das Füttern der Tiere sollte unterlassen werden.