Sie ist bereits im vollen Gange, die Urlaubssaison. Reisende ziehen los, um es sich, vorwiegend an Stränden, bequem zu machen. Und obwohl die Nordsee und Ostsee diesbezüglich bereits einiges zu bieten haben, zieht es einen Großteil der deutschen Urlauber:innen etwas weiter weg, zum Beispiel in die Mittelmeerregion.
Italien, Griechenland, Türkei, alles verlockende Ziele. Sei es nun bezogen auf die schönen Küsten, das Essen oder das Klima. Gründe für einen Ausflug gibt es genug. Allerdings hat das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) jetzt eine Reisewarnung ausgegeben. Grund sind drohende Umweltereignisse.
Demnach bergen eine ganze Reihe von Urlaubsregionen, speziell im Mittelmeerraum, Risiken, die Reisende häufig ausblenden. Deshalb warnt das GFZ vor möglichen Erdbeben, Tsunamis, Überflutungen und Vulkanausbrüchen in verschiedenen Reiseregionen.
Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es in Griechenland Erbeben mittlerer Stärke auf dem nördlichen Peloponnes und vor der Südküste Kretas gegeben, sagen die Forscher:innen.
Dann wären da noch Vulkanaktivitäten in Italien, unter anderem am Ätna auf Sizilien und auf der Vulkaninsel Stromboli. Auch die als Supervulkan eingestuften Phlegräischen Felder westlich des Vesuv befänden sich unter Beobachtung.
Supervulkane sind die größten bekannten Vulkane. Bei einer Eruption können sie hunderte Kubikliter Magma hinausschleudern und dabei alles Leben im Umkreis von gut einhundert Kilometern vernichten.
Gegenüber dem MDR sagt die GFZ-Vulkanologin Eleonora Rivalta, dass sich die Vulkane der Phlegräischen Felder in einer "unruhigen" Phase befinden. Weil sich der Vulkan verforme und entgase, komme es zu vielen kleinen Erdbeben. Hinsichtlich einer Eruption gibt sie Entwarnung. Dafür gebe es bisher noch keine Anzeichen. Auch am Ätna habe es zuletzt Aktivitäten am Krater "Voragine" gegeben.
Hinsichtlich Erdbeben seien hingegen Länder wie Griechenland und Türkei besonders gefährdet, sagt GFZ-Geomechanik-Professor Marco Bohnhoff gegenüber dem "MDR". In Landesteilen, die ohnehin gefährdet seien, komme es aber nur selten zu schweren Beben. So häufig die Erde dort auch bebe, meist haben das nur geringe Auswirkungen. Auf Kreta kam es zum Beispiel, erklärt er weiter, zu moderaten Erdstößen, ohne große Folgen.
Entlang der türkischen Schwarzmeerküste und im Raum Istanbul könne es aber auch zu größeren Erdstößen kommen, wenn auch nur selten. Darauf sollten sich Urlauber:innen mental vorbereiten und verinnerlichen, wie sie sich im Falle eines Bebens verhalten sollten. Dazu empfehlen wir die Handlungshinweise des Auswärtigen Amts.