Laub fällt überall dort an, wo Bäume stehen. Daraus kann Papier hergestellt werden.Bild: dpa-tmn / Florian Schuh
Good News
Laut dem WWF werden jährlich weltweit sechs Milliarden Bäume für die Herstellung von Papierprodukten gefällt. Diese werden zu Toilettenpapier, Versandkartons oder auch zu Bestseller-Romanen verarbeitet. Gleichzeitig produzieren Städte im Durchschnitt 8.000 Tonnen Laub pro Jahr. Diese Blätter verstopfen Abflüsse und Kanalisationen und müssen gesammelt, kompostiert, verbrannt oder auf Deponien entsorgt werden.
Das Start-up Releaf Paper hat jedoch einen Weg gefunden, diesen "Abfall" sinnvoll zu nutzen. Das Unternehmen verwandelt Blätter von Stadtbäumen in Papierprodukte wie Taschen, Büromaterialien und vieles mehr.
Laut WWF werden jährlich weltweit sechs Milliarden Bäume für Papierprodukte gefällt.Bild: dpa / Bernd Weißbrod
Nichts mit Baumfällen: Altes Laub aus der Stadt wird zu Papier
So verwandelt das Start-up bereits 5.000 Tonnen Laub in drei Millionen Papiertüten pro Jahr – alles aus ihrem Hauptsitz in Paris. Durch die Zusammenarbeit mit Landschaftsgestaltern in ganz Europa gelangen die Blätter in ihre Produktionsstätte, wo sie in einem wasserarmen, schwefel- und chlorfreien Verfahren zu Papier verarbeitet werden. Dies reduziert den Wasser- und CO₂-Fußabdruck erheblich, wie "Good News Network" berichtet.
Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, ist bekannt für ihre schattenspendenden Rosskastanienbäume, die die Straßen der Stadt säumen. Und wurde zur Inspiration für die Gründer. Die beiden ukrainischen Releaf-Paper-Unternehmer Alexander Sobolenko und Valentyn Frechka, sind hier während ihrer Studienzeit auf die Idee gekommen: "In einer Stadt ist Laub Abfall, der gesammelt werden muss."
Coburg, Bayern: Laub in Städten muss ohnehin entsorgt werden.Bild: dpa / Daniel Vogl
Neues Papier entsteht – und halbfruchtbarer Dünger bleibt übrig
Aus diesem Grundgedanken etwas zu machen, sei "ein Win-Win-Modell“, erklärt Frechka bei Euronews. "Weil wir das Gleichgewicht bewahren – wir gewinnen Fasern zur Papierherstellung und geben Lignin als halbfruchtbaren Dünger zurück, um die Gärten oder Bäume der Stadt zu düngen", sagt er.
Releaf verkauft laut "ZME Science" bereits jetzt Produkte an große Konzerne wie LVMH, BNP Paribas, Logitech, Samsung und verschiedene andere große Unternehmen. In den kommenden Jahren planen Frechka und Sobolenka außerdem, ihre Produktionskapazität durch die Eröffnung zusätzlicher Fabriken in anderen Ländern weiter zu steigern.
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"Wir möchten diese Idee auf der ganzen Welt verbreiten. Unsere Vision ist es, dass die Technologie zur Herstellung von Papier aus abgefallenen Blättern letztendlich auf allen Kontinenten zugänglich sein sollte", bemerkt Sobolenka.
Die Nachricht ist fast schon Schnee von gestern: Ab Januar 2025 soll das Deutschlandticket nicht mehr 49, sondern 58 Euro kosten. Neun Euro müssen Kund:innen dann also jeden Monat drauflegen. Das sind zusätzliche Kosten von 108 Euro im Jahr.