Gegen so manche Schädlinge und Insekten hilft oft nur eins: Eine ordentliche Portion chemische Pestizide. Umso frustrierender ist es, wenn diese sich dann doch als unwirksam erweisen und Mücken und anderes Ungeziefer sich davon nicht unterkriegen lassen.
Zumindest gegen Mücken gibt es wohl einen pflanzlichen Wirkstoff, der doch Abhilfe verschaffen kann: Cannabidiol, kurz CBD. Das ist einer der vielen Wirkstoffe in der Hanfpflanze, die nicht psychoaktiv sind.
Hanfblattextrakt, der reich an CBD ist, hat kürzlich in einer Studie gezeigt, dass er beide Arten von Gelbfiebermücken in ihrer Larvenphase abtötet, einschließlich einer, die eine Resistenz gegen Insektizide entwickelt hatte.
Die Studie wurde an der Ohio State University durchgeführt und macht einmal mehr deutlich, für wie viele verschiedene Dinge Hanfprodukte verwendet werden können. Aber im Gegensatz zu allem, was bisher entdeckt wurde, könnte die Verwendung als Insektizid buchstäblich Millionen von Leben retten.
"Stechmücken gehören zu den tödlichsten Tieren der Welt, vor allem weil sie als erwachsene Tiere als Krankheitsüberträger dienen", erläutert Erick Martinez Rodriguez, Hauptautor der Studie und Doktorand der Entomologie an der Ohio State University. "Es ist sehr wichtig, dass wir diese Schädlinge in einem frühen Stadium bekämpfen können, wenn sie am anfälligsten sind."
Ähnlich wie bei infektiösen Bakterien hat der übermäßige Einsatz von Insektiziden zur Bekämpfung von Mückenpopulationen dazu geführt, dass einige Populationen eine starke Resistenz gegen diese Gifte entwickelt haben.
Durch frühere Forschungsarbeiten an der Ohio State University, wurde bereits festgestellt, dass die Rindeneigenschaften einer auf Madagaskar beheimateten Pflanze als natürliches Moskito-Insektizid und -Repellent wirken. Aufgrund dieser Ergebnisse wollte Rodriguez herausfinden, ob Hanf eine brauchbare und sichere Alternative zu den derzeitigen Biopestiziden darstellen könnte.
Larven sind viel leichter zu bekämpfen als erwachsene Mücken, die fliegen und weite Strecken zurücklegen können. Um die toxische Wirkung von Hanf gegen Moskitolarven zu testen, nahmen Rodriquez und sein Team luftgetrocknete Hanfblätter, pulverisierten sie zu einem feinen Pulver und ließen es einige Wochen lang in Methanol einweichen, um die gewünschten CBD-Konzentrationen zu erreichen.
Das Methanol wurde später aus der Lösung entfernt, um die chemische Analyse zu erleichtern. Das Ergebnis war ein Extrakt, der den Larven schließlich mit ihrem Futter verabreicht wurde.
Je nach Konzentration des verwendeten Hanfextrakts entdeckte das Team, dass das Hanfblatt stark genug war, um für beide Mückenlarvenstämme gleichermaßen giftig zu sein. Was Rodriquez überraschte, war die geringe Menge, die benötigt wurde, um so tödlich zu sein.